Optischer Katersieg statt Kantersieg
ASSV Letmathe – SpVG Bürbach 0:3 (0:0)
Vielleicht wieder etwas zu leicht vorgestellt hatten sich unsere Damen nach dem aufbauenden Erstlingswerk in 2017 die Aufgabe beim Tabellenletzten ASSV Letmathe, der noch unter der Woche vom Spitzenreiter SV Schameder 14 Tore um die Ohren geschossen bekam.
Dass die Sachlage aber etwas anders liegt und wir uns gegen die vermeintlich einfachen Gegner immer höllisch schwer tun, war der Mehrheit bekannt.Dennoch rankte sich die ein oder andere leicht übermütige Aussage schon im Vorlauf in den eigenen Reihen.
Mit deckungsgleichem Personal ging es dann jedenfalls auf der wunderschönen Sportanlage in Letmathe los. Wurden unsere Damen vom schniecken Schiedsrichter Stefan Padberg noch mit einem neckischen „Bis gleich“ auf den Platz gelockt, so war es auch der wirklich starke und engagierte Unparteiische, der nebenbei gefühlt die meisten Sprints auf dem Platz anzog und so fast immer auf Ballhöhe war, der sich die Bestnote verdiente.
In den ersten 5 Minuten war an Fußballspielen noch nicht wirklich zu denken. Auf beiden Seiten sprangen die Spielerinnen ob der etwas böigen Windverhältnisse erstmal vornehmlich an, unter oder neben dem Ball vorbei. Nachdem sich unsere Damen darauf eingestellt hatten, rissen sie auch schnell das Spielgeschehen an sich und gestalteten bei gefühlten Ballbesitzverhältnissen von 80:20 eine sehr einseitige, aber höchst fahrige Begegnung.
Eigentlich war vieles angerichtet. Die Räume waren da, die Gastgeberinnen kämpften zwar aufopferungsvoll, doch die Tabellenkonstellation zeigte sich auch auf dem Feld. Letmathe, spielerisch limitiert, strahlte nur über die schnelle Stürmerin Martina Prandzioch Gefahr aus. Die versuchte dann häufig von der Mittellinie bis an den Strafraum durchzumarschieren, doch diese extrem aufwändige Spielweise zollte bei den drei Abschlüssen aus der DIstanz ihren Tribut, die deutlich am Tor vorbeisegelten.
Tanja bekam diese unangenehme Gegenspielerin aber relativ gut in den Griff und ihre Nebenfrauen verstanden es gelegentlich, diese Spielerin zu doppeln. Wirklich oft war der Ball aber nicht in unserer Hälfte. Während Trainer SJ fast ausschließlich in der gegnerischen Hälfte stand und Ena gepflegt am Strafraumeck mit den Auswechselspielerinnen plauschte, wussten unsere Mädels aus der Dominanz kein Kapital zu schlagen.
Die Damen passten sich dem Gegner spielerisch an und spielten auf dem schnellen Untergrund zu viele ungenaue, zumeist viel zu steil oder hoch angedachte Anspiele, die allesamt ins Aus trudelten. Auch sonst wurde der Spielaufbau häufig zu schwierig und eng gestaltet, die Räume waren da und auch gut besetzt, aber da vor allem von der Acht zu häufig Sicherheitsbälle gespielt wurden, ebbte das Offensivspiel ab und sonst spielten wir uns häufig am Strafraum fest.
So war der erste Höhepunkt leider unrühmlich als Jana mit leichten Gewichtsdefiziten dann doch satt von hinten Janine Knuth abgeräumt wurde. Die beste Chance in Halbzeit eins hatte Jana dann allerdings auch. Nach Ablage von Junge setzte sie ihren Schuss mit links aber zentral in die Arme der gegnerischen Torfrau.
Wenig ereignisreich ging es dann in die Pause. Mit den Einwechslungen von Tina und JG kam jetzt etwas mehr Spielkultur in die Begegnung, allerdings weitab der Vorwochen-Leistung gegen Sundern.
Tina war es dann auch, die nach Jungs Flanke vom rechten Flügel auf Torhüterin Kathrin Ketz nachsetzte, die den Ball fallen ließ. Einfacher abzustauben war der nun wirklich nicht, aber wichtig war das vorrangegangenen Pressing auf den Ball, dass wie der Schiri richtig erkannte, voll regelkonform blieb (56.). Nach JGS Zuspiel war dann etwas später Sarah Weber in den Strafraum durchgebrochen wurde aber vor der Grundlinie zu plump gehalten.
Auch hier ertönte der Pfiff prompt, die Folge Strafstoß und eine moderate gelbe Karte. JG trat an und setzte die Kugel locker unten links in die Maschen (77.) Das 2:0 gab natürlich die nötige Sicherheit aber symptomatisch für das heutige Spiel, schafften wir es gleich drei Mal nicht, den Ball aus 2 Metern über die Linie zu drücken.
Fast wäre Letmathe dann auch noch ein Tor gelungen, als deren Nr 11 Prandzioch dann doch das eine Mal gefährlich in den Strafraum drang, aber die Stürmerin verzog völlig.
Fast im Gegenzug scheiterte Sarah A dann nach Vorarbeit von Sandra noch an Torhüterin Ketz, doch über Umwege landete der eigentlich geklärte Ball stark abgefälscht wieder vor den Füßen von Sarah W., deren Abseitsstellung aufgehoben war, da der Ball ja vom Gegner kam und schob aus sechs Metern ein. Auch hier kann man ohne Vereinsbrille sagen: Chapeau Schiedsrichter, alles richtig gesehen.
Nicht ganz so positiv fällt das Fazit unseres Spiels allerdings aus. Nach dem hoffnungsvollen Auftakt gegen Sundern war es ein klarer Rückschritt, der vor allem mangelnder Konzentration und teilweiseneder fehlender Klarheit im Kopf geschuldet ist. Bis zum Halbfinale im Kreispokal gegen Fortuna Freudenberg am Mittwoch, den 29. am Galgenberg muss das wieder drei Klassen besser werden.
Aufstellung:
Ena, Vanessa, Tanja, Lara, Yvonne, Sandra, Sarah W, Sarah A, Marie, Junge Jana.
Auswechslungen:
46. Tina für Jana
64. JG für Marie
78. Kathrin für Junge
Bank:
Kirsten
Support und Ticker:
Pole