Nervenaufreibendes Torspektakel mit glücklichem Ende

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Nervenaufreibendes Torspektakel mit glücklichem Ende

SpVg Bürbach – Fortuna Freudenberg II 4:3 (1:1)

Ganz tief durchpusten. Das hatten wir uns vor dem Anpfiff sicher auch etwas anders vorgestellt. Zum Derby gastierte die Zweitvertetung der Fortuna aus Freudenberg am Bürbacher Galgenberg. Im Duell mit den Mädels von Hartmut Hoof waren drei Punkte das klar ausgegegebe Ziel, obwohl wir die Gäste zu keiner Zeit unterschätzen wollten und von Beginn an dominant auftreten wollten.

Das klappte zunächst erstmal suboptimal. Die ersten Minuten gehörten der Fortuna, die vor allem im Mittelfeld die entscheidenden Zweikämpfe für sich entscheiden konnten. Glasklare Torchancen sprangen dabei nicht heraus, während unsere Tina auf der anderen Seite mit ihrer ersten Chance eine kleine Duftmarke setzte. Früh offenbarten sich bei uns jedoch defensive Probleme. Es war nicht so, dass die Mädels nicht bei ihren Gegenspielerinnen gewesen wären, aber oft stimmte das Positionsspiel nicht. Gerade im Aufbauspiel tummelten sich die Manndeckerinnen gestaffelt oft im Zenzrum und stellten so Yvonne zu, während Naddel den Libero etwas zu oft auslöse, sodass es hinten doch recht chaotisch zuging. Darüber hinaus war die Rausrückbewegung relativ ad acta gelegt, da die vorgegebene Liberohöhe selten gehalten wurde. Hinzu gesellten sich immer wieder mangelnde Anlauf-Bereitschaft und die Bewegung ohne Ball war auch nicht so überzeugend wie in den Vorwochen, sodass es in der ersten Halbzeit kein gutes Spiel von unseren Mädels war. Die Freudenbergerinnen wussten dies zu nutzen und spielten immer wieder gefährliche Bälle in die Gasse.

In Führung gingen wir dennoch, nachdem Sarah A. über den rechten Flügel donnerte und dort das Auge für Tina hatte, die den Ball einmal ticken ließ und dann wunderbar mit links ins linke Eck setzte, schönes Tor! (14.). Bei dieser und der ein oder anderen Folge-Aktion zeigte sich eine Schwäche der Freudenberger Defensive bei hohen Bällen, die Tina fast zu ihrem zweiten Streich genutzt hätte, als sie bei einem hohen Ball spekulierte und diesen dann im Nachsetzen an den Pfosten setzte.

Trotzdem blieben die Gäste die spielbestimmende Mannschaft und so kam der Ausgleich durch Sandra Kurth (42.) kurz vor der Halbzeit nicht von ungefähr. In einer Phase, in der wir uns mehr darauf fokussierten, gegenseitig jedes schlechte Zuspiel zu kritisieren, statt miteinander Fußball zu spielen, nutzten die Freudenbergerinnen einen Stellungsfehler in unserer Defensive.

Sich wieder auf einfachen Fußball zu besinnen, und mehr über das Kurzpassspiel in die Füße zu kommen, war die Maßgabe für die zweite Halbzeit und so lief der Bürbacher Offensivmotor in Halbzeit zwei, Neuzugang und Ex Freudenbergerin Verena Rehbein kam übrigens in die Partie, dann auch deutlich besser, obwohl die Defensivprobleme blieben. Nach einer Flanke von rechts von unserem Jungen im Sturm, die sich gefährlich Richtung Tor drehte, ließ Fortunas Keeperin den Ball fallen und Sturmpartnerin Sarah A stand genau da, wo eine Stürmerin in dieser Situation stehen muss und wuppte den Ball entschlossen über die Linie (51.).

Die Führung sollte aber wieder nicht lange Bestand halten. Die Fortuna drückte nach unserem neuerlichen Führungstreffer erneut auf den Ausgleich, defensiv war uns die Ordnung abermals abhanden gekommen und Esem Keles sorgte mit ihrem Treffer in der 58. Spielminute für den Jubel der lautstarken Gästefans.  Wenn heute eins entscheidend für unseren letztendlichen Sieg gewesen sein durfte, dann waren es Moral und Einstellung. Nach einer guten Ecke von Sandra legte Tina ihren zweiten Streich dann per Kopf nach (67.), ehe Freudenberg schon wieder in Person von Esther Rompf nach einem Abstimmungsfehler zwischen Ena und der eingewechselten Steffi egalisierte (76.).

Nachdem Tina den neuerlichen Führungstreffer mit dem Hinterkopf knapp verpasste, war es an Sarah W, das vierte Mal in Front zu gehen. Von Zwillingsschwester Sandra in Szene gesetzt, war Sarah auf und davon und vollendete vor der herauseilanden Torhüterin ganz überlegt ins Eck. (81.) In einer immer hektischer und härter werdenden Phase gab es dann auch zwei Mal den gelben Karton auf unserer Seite. Auch wenn wir hinter eine der beiden gelben Karten mal ein ganz großes ? setzen (hinter das andere Foul dafür vielleicht eher ein !) war es in dieser Phase durchaus angebracht, etwas härter, aber nicht überhart zu Werke zu gehen.

Die letzten Minuten verteidigten die Bürwerinnnen dann sehr defensiv und leidenschaftlich und schafften immer wieder Entlastungsangriffe, ehe  Freudenberg in der zweiten Minute der Nachspielzeit nach einer Ecke noch einen Distanzschuss daneben setzte.

Dann war die Messe gegessen. Drei ganz wichtige Punkte unter Dach gebracht, auch wenn es spielerisch heute sicher kein Glanztag war, dafür wurden andere Tugenden auf den Platz gebracht, vor allem Kampfgeist und Moral, sodass der Sieg zwar letztendlich als glücklich zu bezeichnen ist, aber auch so darf man mal ein Spiel gewinnen, trotzdem geht ein großes Kompliment an Freudenberg für die spielerische Leistung!

Wir haben in den letzten Wochen auf jede erdenkliche Weise Siege eingefahren: Erspielt, erkämpft und heute vielleicht auch mal einen Dreier der etwas glücklicheren Art klar gemacht. Danach kräht aber morgen kein Hahn mehr. Natürlich werden wir die Fehler analysieren und in der Trainingswoche aufarbeiten. Wichtig ist aber: Die Marschroute stimmt vor dem letzten Spiel.

Für die Zuschauer war es sicher ob der vielen Tore eine aufregende Partie, die bis zur letzten Minute hochspannend war, aber für den leidgeprüften Bürbach Fan eine Achterbahnfahrt der Gefühle mit dem besten Ende. Wir freuen uns diebisch:)

Aufstellung:

            Ena

          Naddel

Kirsten       Käthe

   Yvonne Sandra

Vanessa  Tina   Sarah W

   Sarah A.       Junge

Auswechslungen:

46. Verena für Vanessa
58. Steffi für Kirsten

Bank:

Lea