Dritte Welle verliert deutlich unter Wert

Dritte Welle verliert deutlich unter Wert

FC Ernsdorf - SpVg Bürbach III 8:0 (5:0)

Für die erwartet schwere Prüfung gegen die gut in die Saison gestarteten und sehr heimstarken Ernsdorfer stand trotz des (urlaubsbedingten) Fehlens von drei wichtigen Stammkräften, einer kurzfristigen Absage und zwei nicht berücksichtigen Spielern wieder ein 15 Mann breiter Kader zur Verfügung. Gegen den FC, der schon die erste Mannschaft im Pokal defensiv durchaus vor die ein oder andere Herausforderung stellte, wollten wir gerade die Fehler aus der Vorwoche gegen Meiswinkel deutlich besser machen.

Um die positiven Aspekte vorweg zu nehmen, das setzte die Mannschaft auch deutlich besser um. Vor Kai, der ins Tor zurückkehrte, bildeten Flo K, Stefan, Kay und Niklas die Abwehrformation, Alex und Jens liefen auf den Sechserpositionen auf, während Tull auf seiner Abschiedstournee, Martial in der Zentrale und Außhilfs Flügelspieler Robin, das Mittelfeld besetzten. Vorne lief abermals der stets untriebige Sturmwämser Casimir auf.

Der Diedenshäuser Schiedsrichter Strackbein, im Wittgensteiner "Rund" besser bekannt als Eddy pfiff die Partie an und es zeigte sich, dass die Bürwer von der ersten Minute an bemüht waren, spielerische Lösungen zu finden und, dass das Rausrücken der Abwehr von Libero Flo dieses Mal von Beginn an viel konsequenter und besser umgesetzt wurde.

Leider zeigte sich auch, dass die Probleme der Vorwochen weiterhin bestehen sollten. Unser seit Wochen stark verunsicherter Keeper Kai, muss sich schon wieder drei der ersten fünf Gegentore deutlich mit auf die Kappe schreiben lassen. So drehten die Hausherren in der vierten Spielminute eine Ecke von der linken Seite ins lange Eck rein, bei der unser Schlussmann trotz energischen Torwart-Rufs, den Ball nicht energisch genug wegfaustete. Auch beim dritten und fünften Gegentor trifft den Keeper eine deutliche Mitschuld, da zwei vermeintlich sichere Torwartbälle genau vor die Füße der Stürmer fallen gelassen wurden. Man muss fairerweise dazu sagen, dass die Manndeckung in der Zentrale bei beiden Treffern alles andere als optimal war, aber solche Bälle darf man einfach gerne mal festhalten und die Verunsicherung zeigte sich auch im weiteren Spielverlauf beim Wegfausten von vielen eigentlich klaren Torwartbällen.

Die Niederlage jetzt auf Kai zu schieben wäre allerdings fahrlässig und nicht angebracht. Natürlich war es nach dem frühen Rückstand, der sich bis zur Halbzeit auf 0:5 hochschaukelte alles andere als einfach, die Partie weiter zu gestalten, aber das hielten sowohl Co-Trainer Hoffi als auch der Coach ihren Jungs in der Halbzeitpause zu Gute, trotz des klaren Rückstands spielten die Grün-Weißen jederzeit weiter nach vorne und steckten nicht auf.

Um kurz die Problematik der anderen Gegentore zu erläutern, unsere Abwehrformation rückte zwar bedeutend besser raus, aber Libero Flo verpasste es, sich nach dem energischen Rausrücken an die Mittellinie wieder entscheidend nach hinten abzusetzen, sodass die vier Defensivspieler oft auf einer Linie verteidigen mussten und die Ernsdorfer, die zunächst weitestgehend mit langem Hafer agierten, leichtes Spiel mit vermeintlichen Abseitsstellungen hatten. Die Staffelung im Zentrum der Abwehr war schlicht nicht vorhanden und so fingen wir uns auch die weiteren Gegentreffer.

Trotzdem setzten die Bürwer, gerade über Martial, Tull und Casi offensiv gegen die bullig verteidigenden Ernsdorfer, die mit Gegenpressing ganz schlecht klar kamen, immer wieder Akzente. Leider wurde der entscheidende Moment des Abschlusses zu oft verpasst, immer wieder fand ein Ernsdorfer Bein den Weg vor den Ball. Die wohl beste Möglichkeit, als unser Schnickes Jens nach feinem Zuspiel vor dem Torwart auftauchte, wurde vom ansonsten sehr ordentlich pfeifenden Schiedsrichter durch die Vorteilsregel unterbunden. Muss man so nicht machen. Die Bürbacher Jungs und das gefiel auch dem Verfasser dieser Zeilen, versuchten es immer wieder weiter, auch durch beherzte Fernschüsse aus der zweiten Reihe und so musste man zur Halbzeitweise paradoxerweise beim Rückstand von 0:5 sagen, dass doch viele Dinge besser liefen als beim blutleeren Auftritt in Meiswinkel.

Im zweiten Durchgang hielt die Abwehrformation die Ernsdorfer zunächst erstmal weitestgehend vom eigenen Tor weg und kam zu weiteren Möglichkeiten. Die beste Chance verpasste abermals unser Schnürer Jens, einen sehenswerten Volley nagelte der SFS Frontmann, der sich heute einen Treffer ebenso verdient gehabt hätte wie die Mannschaft, mit voller Wucht an die Latte.

Danach wurde das Spiel jedoch zunehmend fahrig, die eingewechselten Spieler zeigten mit Ausnahme von Hoffi, der sofort in der Partie war, nur wenig Einsatz, sodass gerade im Mittelfeld viele Bälle verloren gingen und Ernsdorf ein klares Übergewicht hatte. Die Gastgeber erspielten sich in der Folge einige Großchancen, die sie doch recht schlampig liegen ließen. Casi, der nach der Einwechslung von Willy auf die Sechs zurückrückte, leitete mit einem Blackout bei einer eher einfachen Ballannahme das nächste Gegentor ein, dem der der starke Stürmer Marc Schmidt einen weiteren Treffer folgen ließ.

Den Schlusspunkt unter die deutliche Pleite setzte der Ernsdorfer Kapitän. Nach einem seltenen Ballverlust von Tull am Mittelkreis, marschierte der Bollide höchstselbst durch die Zentrale, da er aufgrund des gestellten Abseits niemanden anspielen konnte. Stefan, der für den mittlerweile entkräfteten Flo auf den letzten Mann umgesattelt hatte, musste den Gegenspieler ob seiner vorher kassierten gelben Karte dann letztendlich ziehen lassen, war auch die bessere Entscheidung wie ihm der Unparteiische nach Abpfiff mitteilte. O-Ton: „Da warst du aber sowas von knapp vor rot Junge."

Die Bürbacher, die sich indes den Vorwurf gefallen lassen müssen, etwas zu brav agiert zu haben, während Ernsdorf gerade in der Defensive richtig zur Sache ging und austeilte, dürfen jetzt nicht den Kopf in den Sand stecken. An den Defiziten kann und muss man klar arbeiten, denn nächste Woche gehts zum Tabellenführer aus Anzhausen, aber endlich auch wieder auf Kunstrasen. Trotzdem muss man zwingend auch an den positiven Aspekten festhalten und diese weiter bestärken.

Aufstellung: Kai - Flo, Stefan, Kay, Niklas - Alex, Jens (66. William), Tull, Martial (55. Marvin), Robin (58. Hoffi) - Casi

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