Erste Mannschaft: Wildes Unentschieden gegen TSV Siegen
Ein echtes Wechselbad der Gefühle durchlebten sowohl die erste Mannschaft als auch sicherlich alle Zuschauer beim gestrigen Heimspiel gegen den TSV Siegen. Einerseits hatte Bürbach zwei mal in Führung gelegen, ein unglückliches Elfmeter-Gegentor kassiert, sich vor allem in der zweiten Halbzeit zahlreiche Chancen auf den Siegtreffer erarbeitet und am Ende trotzdem nur einen Punkt in den Händen. Andererseits musste man aber auch einem Pausenrückstand hinterherlaufen und am Ende bei mehreren TSV-Kontern gar um das Unentschieden zittern.
Zu Spielbeginn ging das Bürbacher Spielkonzept, kompakt im gewohnten Defensiv-Gerüst zu stehen und der jungen gegnerischen Mannschaft mit (fairer) körperlicher Robustheit zu begegnen, gut auf. Der TSV spielte zunächst nur in für uns ungefährlichen Räumen oder agierte mit langen Bällen, welche die Viererkette sicher ablaufen konnte. Versuchten es die Trupbacher dann doch mal mit Bällen durch das Zentrum, war unsere sehr zweikampfstarke Doppel-Sechs, bekleidet von Jannik Dietrich und Thorben Dieterich, zur Stelle und verschaffte uns ein ums andere Mal Ballgewinne, die wir für Umschaltsituationen nutzen konnten. Aus einer solchen Situation resultierte auch der Eckball, von Florian Garbe ausgeführt, an dessen Ende Daniel Tenji am zweiten Pfosten nach Kopfballverlängerung von Turbo Dieterich den TSV-Keeper aus spitzem Winkel überwinden konnte (6.).
Mit der Bürbacher Führung änderte sich aber zunächst wenig am Spiel. Leider reichte eine kleine Bürbacher Unkonzentriertheit in der 19. Minute dafür aus, den TSV zurück ins Spiel zu bringen. Nach einem schnell ausgeführten Einwurf war ein Trupbacher plötzlich mit dem Ball auf der Grundlinie Richtung Bürbacher Gehäuse unterwegs und brachte es mit einem unglaublich krummen Schuss fertig, den Ball irgendwie hinter die Torlinie zu bugsieren. Im Anschluss verpassten wir es, den ein oder anderen vielversprechenden Angriff etwas besser auszuspielen und bekamen kurz vor der Pause dann die ganz kalte Dusche. Ein TSV-Konter konnte im Mittelfeld nicht unterbunden und der folgende Steipass führte zur ersten herausgespielten Chance des Gegners, den dieser prompt zur 2:1 Pausenführung nutzte (44.).
Nach einer sachlichen Halbzeitanalyse betrat Bürbach auf zwei Positionen verändert wieder den Platz am Galgenberg. Coach Muharrem Shabanaj und Selcuk Özer übernahmen für den angeschlagenen Turbo und den kurz verschnaufenden Phil Maßmeier auf der Sechs, beziehungsweise im Sturmzentrum. Schnell übernahm die Spielvereinigung die Initiative, wurde noch mal galliger in den Zweikämpfen und provozierte immer häufiger grobe Schnitzer in der TSV-Hintermannschaft und im Mittelfeld. Nach einem solchen Ballgewinn netzte Selcuk im Sechzehner überlegt zum 2:2 ein (62.). Nur zwei Minuten später hatten wir das Spiel wieder komplett gedreht, als der eingewechselte Cedric Reindt mit einer seiner ersten Aktionen nach einem abermaligen Ballgewinn in der gegnerischen Hälfte eiskalt zum 3:2 traf (64.).
Mit der erneuten Führung im Rücken schafften wir es phasenweise, die Kugel gut durch die eigenen Reihen und den jetzt mental merklich angeschlagenen Gegner hinterher laufen zu lassen. Leider reicht im Fußball aber manchmal eine Situation aus- und alles ist wieder anders. Bei einem gegnerischen Konterversuch ist Abwehr-Ochse Rashid Alija kurz vor Strafraumgrenze eigentlich klar vor dem TSV-Stürmer am Ball, auch wenn dieser sich bei dieser Situation verletzt (Gute Besserung an dieser Stelle!). Dennoch gibt es Freistoß für den Gegner. Der landet in der Mauer, leider aber auch an einem Bürbacher Arm – Strafstoß! Vertretbar, wenn man aber auch gerade an diesem Bundesliga-Wochenede sehen konnte, das so was nicht immer geahndet wird. Obwohl Keeper Stevie Knoop die richtige Ecke erahnt und sogar mit den Fingerspitzen an den Ball kommt, ist der Elfmeter am Ende leider doch zu hart und hoch platziert geschossen (74.).
Das 3:3 sollte allerdings der Startschuss einer furiosen Schlussphase werden. Mit ordentlich Wut im Bauch erarbeitete sich die Spielvereinigung Chance um Chance. Eine weitere Özer-Bude wird wegen Abseits aberkannt. Cedric ist auf rechts völlig frei durch und will uneigennützig querlegen, anstatt es selbst zu versuchen. Ein Kopfball von Kapitän Marius Seibel nach einer Shabanaj-Ecke klatscht an die Latte. Wieder Selcuk gerät nach Querpass auf Höhe des Fünfmeterraums zu sehr in Rücklage – drüber. Und mit der letzten Aktion der Partie rettet für den TSV nach einem satten Schuss von Cedric erneut der Querbalken.
Auf Grund all dieser Chancen ist es schwer, nicht von zwei verschenkten Punkten zu sprechen. Gerade, weil wir uns all diese Möglichkeiten und auch die Tore der zweiten Halbzeit sprichwörtlich erarbeitet und vor allem nach dem 3:3 wirklich noch mal alles reingehauen haben, wäre ein Bürbacher Sieg verdient gewesen! Auf der anderen Seite ist das 3:3 am Ende des Tages vielleicht das gerechte Ergebnis, denn wie bereits vorher einmal erwähnt reicht im Fußball oft eine einzige Aktion aus, um ein ganzes Spiel zu ändern. Und so darf man nicht vergessen, dass inmitten des Bürbacher Großchancen-Spektakels kurz vor Schluss plötzlich ein TSV-Spieler mutterseelenallein auf den Bürbacher Kasten zuläuft. Nur eine glänzende Reaktion von Stevie, der den Tunnelversuch des Trupbachers erahnte, hat hier haarscharf die zweite 3:4-Heimniederlage der Saison verhindert. So ist es nun eben ein 3:3, auch wenn es sich beschissen anfühlt. Im nächsten Liga-Heimspiel sind wir unseren Zuschauern nun aber definitiv drei Punkte schuldig.
Zunächst stehen uns aber ein erneutes Pokal-Aufeinandertreffen mit der Spvg. Neunkirchen (Mittwoch, 19 Uhr am Galgenberg) sowie ein Auswärtsspiel am kommenden Samstag bei Anadolu Türk Spor Neunkirchen (15 Uhr in Wiederstein) vor der Brust. Vielen Dank an alle Zuschauer!
Aufstellung Bürbach gegen TSV Siegen:
Knoop
Tenji Seibel Alija Wilhelm
Dieterich Dietrich
Garbe Jahnke J. Hebbinghaus
Maßmeier
Bank: Köhn (21. für Hebbinghaus), Coach Shabanaj (46. für Dieterich), Özer (46. für Maßmeier), Reindt (59. für Garbe)