Erste feiert wichtigen Sieg der Moral
Siegener SC II – SpVg Bürbach 1:2 (0:0)
Was könnte man nicht alles für Worte über das heutige Spiel verlieren? Man könnte berichten von einem stumpfen Platz, einem Ball der Marke „Schlecht und Günstig“, einem Schiedsrichter, der wie beide Mannschaften im Nachhinein gleichwohl bewerteten, auf beiden Seiten schlicht indiskutabel pfiff und und und
ABER
Unter dem Strich zählen heute für alle die wichtigen drei Punkte, die im Übrigen allen Mannschaften an einem gebrauchten Abend wenigstens etwas den Abend versüßt haben. Wie kam der 2:1 Sieg unserer ersten Mannschaft, die als klarer Favorit in die Partie gegen den Tabellenvorletzten im Charlottental ging zustande?
Man brauch gar nicht großartig drumherum diskutieren, ein dolles Spiel war es von beiden Mannschaften sicher nicht. Dem geneigten Zuschauer vermittelte sich am Rand schnell der Eindruck, dass die Bürwer heute größere Probleme im Punkto Passpiel und Ballannahme hatten. Vermeintlich einfache Bälle versprangen, Pässe, die nicht direkt in den Fuß gespielt wurden waren zumeist weg, da der Ball ein eigenartiges Sprung- und Rollverhalten an den Tag legte. Wenn sich die Mannschaft einen Vorwurf gefallen lassen muss, dann hauptsächlich, dass sie sich darauf nicht zeitnaher und zügiger eingestellt hat.
So gestaltete sich eine recht zerfahrene erste Halbzeit, die arm an Höhepunkten war. Abgesehen von einer meyerschen Fackel blieben beide Torhüter weitestgehend beschäftigungslos. Dies änderte sich allerdings im zweiten Spielabschnitt, da die Bürwer ihre Angriffe nun schon deutlich besser vortrugen, allerdings war der letzte Pass oft nicht clever gewählt, da sich gerade außen große Räume boten, die oft ignoriert wurden. Trotzdem verzeichneten die Bürwer jetzt auch zunehmend Torchancen.
Baris, der heute einen unglücklichen Stand hatte, versemmelte zwei Hochkaräter, die er normalerweise blind macht, aber alles von ihm abhängig zu machen, wäre auch fatal. Nachdem Chefcoach Blacky wenig später wegen heftiger Kritik am Unparteiischen des Innenraums verwiesen wurde und ähnlich grimmig hinter dem Zaun Platz fand wie Walther bei Hinter Gittern – Der Frauenknast lief die Partie weiter.
Die Bürwer drückten, doch die Führung erzielten die Hausherren durch Ramush Kerellaj (63.). Sah zwar leicht abseitsverdächtig aus, aber wir machen an dieser Stelle mal keinen Vorwurf, zumal der Ball ja auch vorher durchaus zu klären war, oder Hamburg?;)
Der Knackpunkt für den Sieg in der spielerisch vergleichsweise schwachen Begegnung war heute sicher die Moral und der Teamgeist. Die Jungs der Ersten glaubten bis zur letzten Minute an einen Sieg und starteten in einer immer hitziger werdenden Partie Angriff um Angriff. Nach einem Vollspann-Torschuss von Marry Seibel, der heute aus allen Lagen auf das Tor wuchtete, hatten die mitgereisten Anhänger schon die Arme oben, doch Marius verzog knapp am rechten Giebel vorbei.
Auf der anderen Seite gab es mehr als nur eine Schrecksekunde, als eine gegnerische Offensivkraft in unseren Schlussmann Stevie rutschte und unser Keeper sich vor Schmerzen am Boden krümmte. Doch unser Großmaul bewies auf kämpferische Größe, biss auf die Zähne und spielte nicht nur durch, sondern rettete seinen Vordermännern gleich zwei Mal den Hintern. Einen starken Fernschuss entschärfte er mit einer tollen Flugparade und nach einem Pass in die Gasse war Stevie im Eins gegen Eins voll zur Stelle und sprang auch mit Schmerzen in die Präsche.
Und so schreiben die schöne Geschichte des Tages sicher unsere beiden Jungspund Torschützen Max Meyer (81.) und Marvin Kolb (89). Es macht einfach Spaß den beiden jungen Burschen bei ihrer stetig fortschreitenden Entwicklung zuzusehen. Das bei beiden Toren etwa 10 Bürwer vom Rand auf das Feld liefen, demonstriert wie emotional die Begegnung speziell im zweiten Spielabschnitt war. Dies setzte sich auch in einigen emotionalen und hitzigen Diskussionen nach dem Abpfiff fort.
Um einen Strich unter die nervenaufreibende Begegnung zu machen: Auch wenn es spielerisch alles andere als überzeugend war, die wichtigen drei Punkte und die Moral zählen am Ende. Nach der Art und Weise des Sieges kräht hinterher kein Hahn mehr. Natürlich müssen die heute offenbarten spielerischen Schwachpunkte ganz fluchs wieder an das eigene Niveau angepasst werden, aber das versteht sich von selbst.
Kleine Randgeschichte zum Schluss: Nachdem Stevie nach dem Abpfiff medizinisch versorgt wurde und Richtung Kabine transportiert wurde, ließ sich ein SC-Akteur zu der wenig geistreichen Aussage: Hauptsache isch hab den Torwart verletzt“ hinreißen. In diesem Sinne: Hauptsache wir haben die drei Punkte, einen schönen Platz und KEINE Kackbälle aus der IKEA-Sammelkiste!
Gute Besserung Stevie, werd schnell wieder fit, auf einem Bein tanzt man schlecht 🙂
Aufstellung
Stevie
Hossi Marius Ivan Morschel
Heidi Tobi
Micha Marvin Leo
Baris
Auswechslung:
Max für Heidi (15.)
Mo für Micha (75.)
Bank:
Kai
Rashid
Richwood