Dritte nach 60 minütiger Unterzahl geschlagen

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Dritte nach 60 minütiger Unterzahl geschlagen

TuS Wilnsdorf/Wilgersdorf III – SpVg Bürbach III 3:0 (1:0)

Tabellenletzter gegen Tabellenvorletzter, High-Noon bei der Creme de la Creme-Begegnung der Kreisliga. Galgenhumor der Galgenberg-Elf beiseite, beim Spiel in Wilnsdorf wollte die dritte Welle einen neuerlichen Angriff auf die Mission drei Punkte starten. Mit Überraschungsgast Stefan Schmidt, Elon und Ricardo standen abermals Verstärkungen des 15 Mann starken Kaders zur Verfügung.

Der Gastgeber aus Wilnsdorf liefen defensiv zunächst mit einer Fünferkette auf und verlegten sich mit ihrer jungen Offensive eher auf das Konterspiel. In der ersten Halbzeit neutralisierten sich beide Teams weitestgehend auf spielerisch überschaubarem Niveau, Chancen waren hüben wie drüben Mangelware, was auf unserer Seite vorrangig daran lag, dass der ein oder andere Spieler seine Position nur halbherzig interpretierte.

Wenn etwas ging, dann meisstens über Elon, der eine extrem starke und lauffreudige Partie ablieferte. Immer wieder trieb er den Ball durch das Mittelfeld und eroberte gerade im Zentrum viele Bälle durch beherzten Einsatz zurück. Leider zog die Bürwer Offensive kein cleveres Offensivspiel auf, spielte oft viel zu überhastet und kompliziert, statt das Mittelfeld  mit einfachen Klatsch-Doppelpässen zu überbrücken. Standartsituationen, die heute aufgrund der Kopfballstärke von Kay, Hannes und Stefan S. zu einer Waffe hätten werden können wurden, wurden oft fahrlässig und ungenau ausgespielt und so kamen die Bürwer im ersten Durchgang nur zu einer nennenswerten Chance durch Ricardo, der sich über  links außen durchtankte, dann aber das Abspiel in die Mitte verpasste und selbst abschloss (gut, leichter Egoismus wurde ihm in der Kabine verordnet, aber aus dem WInkel wäre der Querpass in den  Rücken der Abwehr sicher zielführender gewesen.

Als wir dann in die 31. Spielminute schrieben folgte wohl die spielentscheidende Szene Nach einem Ball in das Zentrum unseres Strafraums war Kay einen Schritt zu spät dran und räumte den Gegenspieler mit der Notbremse ab. Dem guten Schiedsrichter Kousha Kalanaki blieb nach der Auslegung des Regelwerks folgerichtig keine andere Wahl, als den roten Karton zu zücken und auf den Elfmeterpunkt zu zeigen. Den Bärendienst trug der Referee fast schon wohlwollend als „Er stellte seinem Gegenspieler versehentlich im Strafraum ein Bein“ ein.
Wilnsdorf Top-Torjäger Jonas Gräbener ließ sich diese Gelegenheit nicht nehmen und nagelte den Strafstoß rechts unten in die Maschen.

Um defensiv nicht die Ordnung zu verlieren, reagierte das Trainerteam prompt, Michael Feige war das arme Opfer, dass für Defensivkraft Micha Henning Platz machen musste, damit wir hinten weiter geordnet agieren konnten. Die weiteren Spielminuten sind schnell zusammengefasst. Auch in Unterzahl war spürbar, dass in Wilnsdorf was möglich war. Die lobenswert fairen Gastgeber spielten ihre Überzahl nämlich nicht wirklich clever aus und uns boten sich immer wieder Räume und Möglichkeiten, die allerdings heute allesamt fahrlässig ignoriert wurden. Wenn sich die Mannschaft heute einen Vorwurf gefallen lassen muss, dann dass sie die offensiven Möglichkeiten höchst dämlich ausgespielt hat. Trotzdem ermunterte Stefan J. die Mannen in der Halbzeit aus der sicheren Defensive heraus clever nach vorne zu spielen und über Ricardo und Dierk, die beide gerade in läuferischer Hinsicht alles investierten, Nadelstiche zu setzen.

Leider gelang das im zweiten Spielabschnitt viel zu selten. Symptomatisch dafür war Dierks Aussage in den Schlussminuten: „Ja lauf ich denn hier umsonst die ganze Zeit die Linie rauf und runter?“ Das Bild blieb gleich. Wilnsdorf machte aus der Überzahl zu wenig, spielte ungeduldig und ohne Not schnell nach vorne, wir fingen die Bälle oft gut ab, Stefan Schmidt, der hinten eine blitzsaubere Leistung ablederte, stellte die Abwehr gut ein und gewann selbst 122% aller Zweikämpfe und Kopfbälle, doch nach vorne spielten wir alles andere als optimal.

Als sich dann noch Daniel bei einem Lupfer zerrte, wurde Casimir Wegowic in die Partie geschmissen, um vielleicht offensiv noch den ein oder anderen Akzent zu setzen, doch ab Minute 75 machte sich der betriebene Aufwand bei allen doch leicht bemerkbar. Für den Kampf-und Laufeinsatz muss man die Jungs bis zur letzten Minute loben. Nachdem Hannes, bei seinem vermeintlichen letzten Pflichtspielauftritt noch einmal viel Spaß hatte und die typische Flexx-Grätsche auspackte, wurde den Gästen folgerichtig ein Freistoß aus zentraler Position zugesprochen.

Den ersten Versuch setzte Alexander Seyfert zwar noch recht ungefährlich in die Mauer, der Nachschuss trudelte allerdings ellenlang, dafür aber maßgenau in die linke Ecke. Das Tor erinnerte an Jan-Kollers wichtigen Treffer beim Meisterschaftsfinale 2002 (O-Ton Kommentator: Jan Koller, was macht er, sieht harmlos aus, zieht ab und Tor). (76.)

Die Bürwer Dritte legte nochmal eine Schippe drauf und rannte wütend an, doch bei den weiteren Torchancen scheiterten sowohl Niklas, als auch Bene mit einem Fernschuss an die Latte und Dierk. In der 85. Spielminute erzielte Wilnsdorf dann noch den Endstand bedeutenden dritten  Treffer  durch Thilo Keseberg, der war dann auch über den rechten Flügel gut herausgespielt und sauber abgeschlossen.

In diesem Sinne faire Gratulation an die Wilnsdorfer und Kopf hoch an die dritte Welle! Natürlich ist es ärgerlich, jede Woche aus anderen Gründen zu verlieren, aber auch diese Woche müssen wir uns höchstselbst an die eigene Nase fassen. Die Unterzahl hat sicher ihren großen Teil dazu beigetragen, aber mit etwas clevereren spielerischen Mitteln wäre auch zu Zehnt in Wilnsdorf wohl mal mindestens ein Punkt in Reichweite gewesen.

Am Mittwoch starten wir beim Derby gegen Dautenbach den nächsten Angriff!

Aufstellung:

                 Aristo

             ?Stefan Schmidt

Kay           Hannes            Niklas

          Bene            Danny

Dierk        Elon                Ricardo

               Feige

Auswechslungen:

35. Ivan für Micha F
65. Casi für Danny
72. Marvin für Ricardo

Bank:

Stefan