Disziplinierter Derbysieg mit Schaumkrone

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Disziplinierter Derbysieg mit Schaumkrone

SpVg Bürbach – Germania Salchendorf 3:0 (2:0)

Man konnte die Weather Girls mit ihren voluminösen Klangkörpern schon am frühen Morgen des gestrigen Sonntags über Bürbach singen hören: „It’s raining men, Hallelujah“. Petrus hatte vor dem Derby mit Salchendorf die Schleusen offen wie die Abwehr des SV Werder Bremen und so goss es immer mal wieder aus Eimern.

Während des Warm-Ups gegen den Aufsteiger zeigte sich der Wettergott aber von seiner besseren Seite und ermöglichte eine trockene Aufwärmphase. Die Germania, so lautete die Zielsetzung, sollte mit einem ähnlich engagierten Zweikampfverhalten und spielerischer Überlegenheit angemessen in der Bezirksliga begrüßt werden oder um bildlich zu sprechen, den Traum der Gäste vom zweiten SIeg in Folge wie eine Seifenblase zerplatzen zu lassen.

In den ersten Minuten kamen wir allerdings noch nicht gut in Tritt, waren defensiv noch schlecht sortiert da Vanessa (O-Ton: „Ja Leute, ich bin noch mit meinen Knien beschäftigt“) ihre lieb gewonnene Rolle als Abwehrboss noch nicht in Gänze ausübte. An den nassen Untergrund hatten wir unsere Spielweise zunächst auch noch nicht optimal angepasst, auch wenn wir uns schon in den ersten Minuten drei Mal in den Strafraum durchspielen konnten. sprang doch keine ernsthafte Torgefahr dabei heraus.

Ganz anders auf der anderen Seite als Salchendorfs Spielführerin Jasmin Kucharske von drei Gegenspielerin besseren Geleitschutz geboten bekam und aus etwa 20 Metern einfach mal abzog. Der Ball titschte an den Innenpfosten. Machen wir uns nichts vor, da hätte Ena dumm aus der Wäsche geguckt wie ein AfD-Wähler, haltbar wäre der nicht gewesen.

Danach zuckte ein Blitz über den Galgenberg und Schiedsrichter Thomas Gilke entschied zum Allgemeinwohl nach 11 Minuten auf eine Spielunterbrechung. Gefühlt tanzte das Gewitter zwar eher über Kaan-Marienborn (da gehört es ja auch hin), aber wie heißt es so schön: An Sicherheit kann man kein Preisschild anbringen.
Gott sei Dank hatte der nette Trainerkollege Andreas Hanisch, dessen Tochter Linda aufgrund eines gegen Ebenau zugezogenen Außenbandriss nicht zur Verfügung stand (Gute Besserung von dieser Stelle) eine adäquate Wetterapp, die den Fortzug der Gewitterfront fast sekundengenau ansagte und genau so sollte es dann auch kommen.

Die Unterbrechung hatte unseren Mädels merklich gut getan. Vanessa hatte ihre Head, Shoulders. Knees and Toes fortan geordnet und gab getreu des Motivations-Videos vor der Besprechung einen starken Marcello Bordon (gegen Ostentrop durchaus mit Zügen eines  Thomas Hajto gesegnet). Das Spiel wurde mit Abstoß für unser wieder in pink auflaufenden Ladies fortgeführt und jetzt wurden die Vorgaben im ersten Durchgang vorzüglich umgesetzt. Starkes Pressing, unser bewährtes Spiel und gutes Zweikampfverhalten führten zu vielen direkten Ballgewinnen und auch auf die zweiten Bälle waren die Mädels gierig, wie die Besucher am Galgenberg auf den Leberkäs.

So dauerte es gerade mal fünf Minuten, als Tanja mit einem starken Tackling den Ball im Gegenpressing eroberte, schnell auf Jenni weiterleitete, die dann Tina fand. Heute auf der Acht aufgeboten setzte Tina mit einem gefühlvollen Heber Sarah W ein, die dann durch war und den Ball halblinks oben einsetzte. 4. Saisontreffer! Chapeau und weiter so.

Tina hätte sich danach fast selbst belohnt. Nach einem starken Doppelpass ging es für die Salchendorfer Hintermannschaft einfach zu schnell, Tina war frei durch, hatte aber eine Gegenspielerin dicht auf den Fersen und scheiterte knapp mit dem etwas schwächeren linken Schlappen. Der Ball lief weiter gut und die Mädels blieben präsent. In der 26. Minute erzwangen Jana und Sarah W dann symptomatisch für das stark funktionierende Gegenpressing das Eigentor von Tunay Tas, die den Ball unglücklich über die eigene Linie grätschte. Da Marie aber parat gestanden hätte, blieb ihr ohnehin kaum eine Wahl.

Kritikpunkte fanden sich zur Halbzeit dementsprechend nicht. Die Mannschaft verteidigte im Kollektiv sehr überzeugend und war feldüberlegen. Die direkte Manndeckung von Salchendorfs Captain Jasmin Kucharske, die in Jenni eine Ellbogen-Partnerin gefunden hatte, machte sich bezahlt. Die Mahnung, das 2:0 als tückisches Ergebnis wahrzunehmen und keinen Prozentpunkt weniger zu investieren, nahmen die Mädels dann auch in der zweiten Halbzeit wahr und so springen wir in die 51. Minute.

Marie setzte sich über rechts gut zur Grundlinie aus, erkannte dass der erste Pfosten gerammelt voll war wie das Uferfest am vergangenen Wochenende und entschiedsich folgerichtig für eine perfekte Flanke auf den zweiten Pfosten. Da Tina ihre Gegenspielerin routiniert wegblockte , blieb der Raum frei für Jana, die aus 3 Metern ihr Füßchen nur hinhalten musste.

Mit dem 3:0 war die Partie entschieden, Sandra kam für die leicht grippische JG, Sarah A. dann außerplanmäßig für Schwaben-Jana, die nach einer Prellung im Hinblick auf Mittwoch vorsichtshalber heruntergenommen wurde. Nun ist der Schwabe ja als geiziger Mensch bekannt, aber Jana geizt selten mit Metern auf dem Feld und so wollte sie sich trotz erkenntlicher Probleme beim Auftreten nur ungern komplett von ihren Trainern stützen lassen: „Ajo, desch sieht jetz albern aus“.

Um das ganze dann noch alberner zu gestalten, wurde sie von Trainer SJ, nicht getreu des ostdeutschen Gassenhauers „Sing, mei Sache, sing!“ sondern eher „Spring, mei Schwabe spring!“ auf den Rücken verfrachtet und zur Auswechselbank transportiert. Luschtig fand unsere Stürmerin das ganze Unterfangen dann doch.

In den letzten Minuten fanden wir offensiv dann keinen entscheidenden Zug mehr zum Tor, verteidigten aber weiterhin höchst aufmerksam und mit der nötigen Präsenz in den Zweikämpfen. Exemplarisch für gutes Abwehrverhalten, dass die Defensive um Lara, Sucker Punch Vanessa, Julia, die kleine Lokomotive, Jenni und die anderen Mädels boten, picken wir an dieser Stelle mal Vanessas beherzte aber faire Gräschte an der linken Eckfahne heraus und man höre und staune, das erste taktische Foul, dass wir seit Oktober 2015 genießen durften.

Lara zog es äußerst geschickt am Mittelkreis und umging sogar die eigentlich fällige gelbe Karte. Dass unser Neuzugang, der sich mit Marie während des letzten Kraftzirkels noch angeregt über den Satz des Pythagoras unterhielt, dabei fast parallel zum Platz in der Luft lag und im Einklang mit der Gegenspielerin eine wunderschöne Strahlensatz-Figur abgab, bleibt eine Randnotiz.

Halten wir es mit Pippi Langstrumpf mathematisch einfach: 3+3 macht 6, voll im Soll und im Plan und dazu sehr überzeugend, clever und effektiv aufgespielt. So machen wir weiter Mädels! Lasst euch auch weiter dazu hinreißen, Eure Tore und den Sieg gemeinsam zu feiern. Unsere Rookies fanden den Weg zur Tränke auf jeden Fall so schnell, dass sie doch glatt vergaßen, dass das Trinken im Trikot von der harten Hand des Strafenkatalogs gesühnt wird.

In diesem Sinne Danke an alle, die uns bei diesem apriligen Ekelwetter bis zum Schluss unterstützt haben und hoffentlich bis Mittwoch!

 

Aufstellung: Ena, Tanja, Vanessa, Lara, Betzi, Jenni, Tina, Marie, JG, Sarah W, Jana

Auswechslungen:
60. Sandra für JG
65. Sarah A. für Jana
77. Kirsten für Tina

Bank:
Lea
Kathrin