Damen machen bittere Erfahrung: Fußball bleibt Ergebnissport

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Damen machen bittere Erfahrung: Fußball bleibt Ergebnissport

SV Schameder – SpVg Bürbach 2:1 (0:1)

Leute, was war das für ein Spiel. Nach den zuletzt allzu leicht verschenkten Punkten, vor allem gegen die SFS-Wrestlerinnen, ging es zum Tabellenführer nach Schameder. Ohne 3x J, Jana, JG und Jenni fuhren wir dennoch mit 15 Spielerinnen zum Duell mit den Wittis. Die Bedeutung dieser Partie war klar und die Motivation musste daher nicht großartig wachgerufen werden.

So begann das Spiel auf dem sehr ordentlichen Naturrasen absolut wünschenswert und unsere Mädels lieferten auf dem dennoch ungewohnten Geläuf mal eben die beste Halbzeitleistung der bisherigen Saison ab. Die Einstellung war von 1-15 optimal, weil nicht nur die elf Bürwerinnen auf dem Feld Vollgas boten, sondern auch Lea, Vreni, Kathrin, Jana und später Kirsten auf Teufel komm raus anpeitschten.

Bissig und ohne Angst warfen sich unsere Damen in jeden Zweikampf, waren ganz häufig zuerst am Ball und fanden über die Zweikämpfe auch wieder spielerische Mittel. So lief der Ball bemerkenswert gut und nicht nur einseitig über einen Flügel. Exemplarisch für eine geschlossen großartige Mannschaftsleistung steht an dieser Stelle mal das Duell unserer Betzi gegen die körperlich eigentlich deutlich überlegen Nadine Zimmermann, aber unser kleiner Schalker Zwerg ließ sich wie all ihre Mitspielerinnen äußerst selten abkochen und gab nie auf.

In ganz wenigen Situationen agierten wir zu passiv, wenn dann meist bei hohen Bällen und so kam Schameder naturgemäß  zu 2-3 ordentlichen Gelegenheiten, die Beste buchsierte der SV über den Querbalken. Aber auch wir spielten ganz munter mit und so war es nach einem tollen Ballgewinn von Tanja die formverbesserte Sarah W, die aus dem Zentrum herraus Stürmerin Tina mit einem Heber auf die Reise schickte.

Vor Schameders Torfrau Eileen Schönherr setzte Tina den Ball dann mit all ihrer Routine und der nötigen Bierruhe in die rechte Torecke. (31.) Der Führungstreffer, zu diesem Zeitpunkt alles andere als unverdient, beflügelte unsere Offensivbemühungen nochmal deutlich und so segelten sowohl Tina im Zentrum, als auch Tanja kurz hinter dem zweiten Pfosten, beide völlig blank, knapp an einem dampfigen Freistoß von Marie vorbei.

Nach einem Steilpass ließ Schameders Keeperin den aufgenommenen Ball dann kurze Zeit später fallen, Tina presste sofort auf den Ball, aber im Nachfassen hatte Schönherr den Ball dann doch save.

Zur Pause gab es dementsprechend ein großes Lob an die Mannschaft, aber kleine Kritkpunkte, wie das Verhalten bei hohen Bällen und auch das dringend erforderliche Rausrücken auf die ballführende Spielerin wurden thematisiert, da Schameder es schon gegen Ende der ersten Hälfte immer wieder mit langen Bällen aus dem Halbfeld in Richtung ihrer brandgefährlichen Stürmerin Pia Hofius versuchte, die bei Lara aber so gut aufgehoben war, wie ein Burger in Poles Schoß.

Erwartungsgemäß kamen die Edelmann-Damen nach drei Umstellungen mit viel Dampf aus der Kabine. Die Bürwerinnen schafften kaum noch Entlastung, ließen sich zu sehr hinten rein drängen, und rückten nicht mehr zügig auf den Ball heraus, auch weil Sandra und Yvonne im Zentrum ob ihrer Verletzungen zunehmend Kraft ließen. Die Folge waren vermehrt Ecken und Abstöße für uns, die postwendend zurückkamen, weil einerseits von Ena vermehrt zu kurz getreten, andererseits aber auch, wie die Mehrzahl der hohen Bälle, nicht angelaufen und versucht zu erobern.

In der 56. Minute belohnte Pia Hofius den Dauerdruck dann nach einem Eckball mit einem stark angesetzten Kopfball, weil Lara ein Mal nicht ganz auf dem Posten war. Ärgerlich, aber das trübte ihre insgesamt starke Leistung nur wenig. Nicht minder ärgerlich war aber der zweite Treffer. Nach einem Ballverlust unsererseits im Mittelkreis schaltete Schameder schnell, Ena hätte den Ball wohl allerdings sicher abgefischt hätte unsere Bezirksliga-Angelkönigin nicht unfreiwillig zur falschen Zeit den Dyver geübt und sich etwas näher mit dem Schamederer Grün vertraut gemacht.

So blieb ihr gegen Laura Völkel keine echte Abwehrchance mehr (69.). Schameder hielt das Tempo hoch und hatte durch Völkel eine weitere Gelegenheit, aber auch unsere Mädels wollten sich nicht geschlagen geben und so springen wir in die 91. Minute. Nach einem bärenstarken Ballgewinn der eingwechselten Kathrin, die sich gegen 3! Schameder-Frauen ohne Rücksicht auf Verluste in die Bresche warf, fand sie Tina, die sich, wie sie selbst sagte, wie ein Panther davon geschlichten hatte und allein vor Schönherr knapp links vorbei verzog.

Das wäre es gewesen, ein Lucky Punch als Belohnung für die erste Halbzeit. Ein Remis wäre wohl auch absolut leistungsgerecht gewesen, wenn man die beiden unterschiedlichen Halbzeiten betrachtet. Leider können wir uns nach einem von beiden Seiten sehr intensiven und über weite Strecken außerordentlich gut anzusehenden Bezirksliga-Spiel nur wenig davon kaufen und fallen vorerst auf den 7. Tabellenrang zurück.

Am Ende bleibt aber dennoch eine Frage offen: Was passiert, wenn wir jede Woche mit so einer Einstellung in die Spiele gehen?

 

Aufstellung: Ena, Betzi, Vanessa, Lara, Tanja, Yvonne (73. Kathrin), Sandra (69. Verena), Marie, Sarah W, Sarah A, Tina

 

Bank:
Lea
Kirsten