Damen demonstrieren Klassenunterschied
SpVg Bürbach – SV Gosenbach 9:0 (2:0)
Für das vorletzte Testspiel hatten sich die Damen den Kreisligisten SV Gosenbach geladen. Die Gäste, normalerweise in ihrem Ligabetrieb um die Tabellenspitze mitspielend, reisten aufgrund diverser Spielabsagen zu ihrem ersten Testspiel. Bei einem in den September gelegten Saisonstart sollten die Bürwer Mädels zwei Wochen vor Saisonstart in allen Belangen deutlich weiter sein, als der SV, dass verklickerte auch der Trainer seinen Mädels in der Ansprache und pochte auf eine überlegene und reifere Vorstellung von Alpha bis Omega.
Das Spiel kann man dann wie folgt erzählen: Die Mädels lieferten das dominanteste Spiel seit der gemeinsamen Zusammenarbeit ab, gerieten defensiv bei Ballbesitzverhältnissen von gefühlt 85:15 nicht einmal in die Bredouille und ließen über 90 Minuten keine einzige Torchance zu. Ena, dementsprechend beschäftigungslos, übte sich derweil wieder im Neuerschen Positionsspiel ohne Ball (richtig so)!
Offensiv lief das Bällchen direkt rund. Das sah dann meist so aus. Einfache Doppelpässe, tolle Anspiele in die Tiefe oder Klatschbälle von Stürmerin Jana zum Torabschluss. Ruhiger Spielaufbau ohne unnötige Flugbälle war gefordert und genau den lieferten die Damen, allererdings und das war eines der wenigen kleinen Mankos, noch zu festgefahren über die linke Seite, während sich im Zentrum und auf der rechten Seite große Räume für die Mitspielerinnen eröffneten. Trotzdem lag das Chancenverhältnis zwingender Möglichkeiten bis zur Trinkpause nach 25 Minuten bei 7:0 für das Heimteam. Was da fehlte war der zu diesem Zeitpunkt überfällige Treffer.
Den besorgte dann Super Sayajin Son Goku, alias JG und legte Sarah W danach sehenswert den zweiten Treffer auf. 2:0 zur Halbzeit, dazu weitere klare Chancen. Die in roten, orangenen und pinken Leibchen aufspielenden Mädels boten Einbahnstraßenfußball, der Ertrag fehlte bis hierhin noch, sollte aber folgen.
Sandra, die zunächst mannschaftsdienlich auf der Bank Platz genommen hatte, kam zur zweiten Halbzeit für Kirsten, die Mädels wurden gebeten, sich nicht dem Tempo des Gegners anzupassen und weiter unablässig Chancen herauszuspielen. Im zweiten Durchgang zogen sich die offensiv harmlosen Gosenbacher, die kaum über die Mittellinie kamen tief in die eigene Hälfte zurück.
Trotzdem kombinierten sich die Mädels bemerkenswert oft auf die Grundlinie zurück und legten von dort dem Trainingsinhalt getreu auf die Grundlinie zurück. Leider fand der Ball bei dieser Maßnahme zu selten den Weg ins Tor, da die Bewegungsabläufe in der Mitte zumeist etwas zu statisch waren oder der entscheidende Pass den Ticken zu ungenau kam.
Deutlich variabler ging es dann allerdings zu, als der Abschluss von Sarah A, JG und Tina oder Yvonne mit !links! auch aus der Distanz versucht wurde und jetzt nach schnellen Seitenwechseln über die Kette auch die rechte Seite immer häufiger eingebunden wurde. Damit hatten die Gosenbacher Probleme und offenbarten gefühlte 20 Meter Räume für Jenni, die das Offensivspiel wie Tanja auf der anderen Seite immer wieder vehement anschob und dann entweder mit gefährlichen Zuspielen in die Spitze oder direkten Torabschlüssen auf die gegnerische Hütte drückte.
Tore fielen dann noch so einige bis zur Trinkpause, sei es durch Jana, Tina und die Twins. Beim Stand von 5:0 war dann wieder Trinkpause angesagt und die schnellen Seitenwechsel, die die Viererkette nur noch mit 2 Kontakten berwerkstelligen sollte (No Problem!) in den Vordergrund gestellt. Captain Tanja forderte dann: Leute, wir müssen das Tempo nochmal hochhalten. Das sieht so furchtbar einfach aus, weil es so einfach ist“.
Rede geschwungen und direkt die Tat folgen lassen. Da war die Partie kaum wieder angepfiffen, als unsere heute als AV auflaufende Spielführerin den Ball mit Speed nach vorne trieb und mal kurz andeutete, warum es eigentlich recht cool ist, als Rechtsfuß links zu spielen. In Robben-Reverse Manier nach innen gezogen und den Ball abgefeuert. Gut, dass Tor dann unter gütiger Mithilfe der Torhüterin, aber da scheißt doch der Hund drauf.
Dass beide Ex-Gosenbacherinnen gegen ihren alten Verein treffen wollten, merkte man auch nur kaum;) Nach drei weiteren Toren war die Messe dann gegessen und der fromme Wunsch von Trainer SJ („Ich möchte mal höher mit euch gewinnen als 6:0″) auch erfüllt. Die Defensivabteilung setzte auch einen Haken hinter die Zielsetzung, die Gosenbacher nicht einmal mit Ball in unseren Strafraum zu lassen, da sie trotz relativer Beschäftigungslosigkeit hochkonzentriert blieben.
So gab es folglich eher kleine Kritikpunkte: Die Kommandos im Passspiel blieben noch deutlich zu oft aus, das Defenivverhalten bei Flugbällen war noch verbesserungswürdig und natürlich das alte Leid Chancenverwertung. Trotzdem hat sich die Mannschaft auch gegen den überforderten Gegner ein großes Kompliment verdient, weil sie:
a) fast alle Vorgaben umsetzte und auch die Verbesserungsvorschläge in den Pausen wieder annahm
b) abgesehen von den Passkommandos überaus kommunikativ unterwegs war und sich gegenseitig stützte
c) trotz der vielen vergebenen Chancen nicht verzagte
d) trotz der übermächtigen Überlegenheit kaum zurückschaltete und bis zur 90. Minute Lust hatte, den Gegner zu zerspielen und erstmals eine richtige Packung zu verpassen
e) sich erstmals angemessen über Tore freute:)
Noch zwei Wochen, dann ist High Noon. Am kommenden Sonntag testen wir um 11 Uhr noch am Galgenberg gegen Wenden. So langsam kann der Saisonstart auch kommen. Den Gosenbachern gebührt ein Dank! Mit 11 Mann wäre wohl nicht jeder Kreisligist angetreten. Abgesehen von Hickengrund;)
Aufstellung: Ena, Tanja, Lara, Vanessa, Jenni, Yvonne, Sarah A. (60. Tina), Sarah W, JG, Kirsten (46. Sandra), Jana
Bank: Lea
Tore: Jana Albrecht (2), Sarah Weber (2), Sandra Weber (2), Jessica Göbel, Christina Mös und Tanja Gräbener