Bürbacher Dritte mit gespaltener Persönlichkeit

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Bürbacher Dritte mit gespaltener Persönlichkeit

Bürbach III – Niederndorf II 3:4 (1:2)

 

 

Nach einer eher mäßigen, weil personell mageren Vorbereitung schien sich die dritte Mannschaft in den letzten Wochen gefangen zu haben. Im Vergleich zum Vorjahr musste man allerdings auf einigen Positionen umbauen – von zu Saisonbeginn vier vorhandenen Innenverteidigern blieb zuletzt nur Robin; Die Offensivstammkräfte auf den Außen Flo Bender (hochgezogen zur Garbe-Elf) und Stefan Ludwig (runtergezogen von BWL-Gedöns) mussten ebenso adäquat ersetzt werden. Und so ging man gegen Niederndorf, mit denen man noch eine Rechnung aus dem Hinspiel zu begleichen hatte, mit folgender Aufstellung in den Rückrundenspurt:

 

                                   Kai

Sofien             Mario          Robin         Tabbo

                              Bene

                                   Christoph

Niklas                         Luig                  Daniel

                                   Nussy

 

 

Es entwickelte sich von Anfang an ein wahrer Grottenkick. Man merkte, dass Bürbach wollte, aber nicht konnte. Denn obwohl der Spielaufbau eigentlich zu den Stärken der Dritten gehört, erhielt man überhaupt keinen Zugriff auf das Gewusel, dass sich allen voran im mittleren Drittel des Galgenberger Geläufs abspielte. Die Niederndörfler, die den Begriff „Langholz“ wohl besser kennen als so mancher Biber im OBI-Kostüm, gingen verdienterweise in Führung (12.). Nach knapp 30 Minuten ohne Ordnung der glückliche Ausgleich: Danny spekulierte nach einem kurz ausgeführten Abstoß der Niederndörfler darauf, dass der Verteidiger ihn in aller Seelenruhe nicht bemerkt und konnte daraufhin alleine auf den Torvorsteher zulaufen. Nussy, der beim Erschnüffeln von Torchancen stets sein Twingo-Getriebe in das eines 911er umbaut, lief sich frei und konnte nach Zuspiel von Danny folgerichtig zu seinem 8. Saisontor ausgleichen.

 

Infolgedessen kam es zu einer Szene, die sinnbildlich für die ersten 70 Minuten des Bürbacher Geplänkels steht: die Niederndorfer mit besagtem Langholz auf ihren im Abseits stehendem Stürmer, doch Mario kriegt – wie so oft – seinen Galoschen dazwischen. Leider nur so halb, sodass die Murmel bei jenem Stürmer landet. „Abseits? Abseits! ABSEITS! ABSEEEEEITS“, so der Tenor der Bürbacher. Dass aber durch Marios Einschreiten und Umleiten des Balles und der damit vom Schiedsrichter gewerteten neuen Spielsituation das Spiel weiterläuft und der Ball hinter Kai im Netz liegt, ist nur Randnotiz. Weil, Abseits! 1:2 (45.).

 

Wer nach der Halbzeit eine Trotzreaktion erwartet hätte, wurde bitter enttäuscht. Stattdessen konnten die Niederndörfler durch zwei Geschenke, unter anderem ein Elfer, auf 1:4 erhöhen. Und weil Niederndorf an diesem Tag so viel Spaß auf dem Galgenberg hatte, schoss der linke Verteidiger den Vogel komplett ab und kassierte (mit einer 3-Tore Führung im Rücken!) nach Doppelfoul Doppelgelb – die Gäste fortan nur noch zu zehnt (70.).

 

Jetzt entwickelte sich der Galgenberg in ein Tollhaus – und die Bürwer wollten auf einmal nicht nur, sie konnten plötzlich auch! Nach Pass von Luig auf Danny war es wieder Nussy, der das Zuspiel direkt nahm und somit den Ball ins Netz und die Zuschauer aus den Socken alperisierte (77.). Keine weiteren fünf Minuten dauerte es, bis dann auch Danny die Kugel nach Strafraum-Wirrwarr neben den linken Pfosten klebte und das 3:4 herstellte. Ab da gab es nur eine Richtung – die des Niederndorfer Sechzehners, der fortan unter Dauerbeschuss brannte. Aber sowohl Nussy, der mit seinem strammen Schuss dem Torwart gehörig die Rübe pürierte, als auch Alex, der erst am Torwart scheitere und dann zu uneigensinnig war, brachten den Ball nicht mehr im Tor unter.

 

Somit muss man die Niederlage anerkennen – Niederndorf war über die gesamten 90 Minuten schlicht effizienter und agierte in vielen Situationen klüger. Bürbach hingegen hat am kommenden Sonntag gegen Alchen die Chance auf Wiedergutmachung.

verfasst von Daniel Wien