2:3-Derbyniederlage Dritte Welle mit Pechsträhne
Nach zwei unglücklichen Niederlagen aus den letzten beiden Spielen sah sich die Bürwer Dritte in der Pflicht, gegen die schlecht in die Saison gestarteten Senderboys endlich mal wieder zu punkten. Bürbach, mit drei Siegen und drei Niederlagen im Mittelfeld der Tabelle angekommen, musste vor allem in der Innenverteidigung auf bewährtes Stammpersonal verzichten und so formte Coach Figges ein komplett neues Innenverteidigerpärchen: Hoffmann’s Tim und Jule Klein, der nach einer gefühlten Ewigkeit das erste Mal wieder auf dem Rasen stand, gaben sich die Ehre. Zudem wurde Rumschi zu seinem Jubiläumsderby (müsste das 250. gewesen sein) in die Startformation beordert und der im Training bärenstarke Lennart durfte sein Debüt in der Anfangself feiern. Im Vergleich zu dem starken Spiel gegen Sohlbach-Buchen in der Vorwoche fehlten mit Feige, Reitmeier, Henning, Mario und Kapitän Bender gleich die Hälfte der etatmäßigen ersten Elf.
Aufstellung:
Kai
Sven Hoffi Jule Lenny
Bene
Rumschi
Sofien Nussy Danny
Ludwig
Mit diesem ausgeklügeltem Experiment ließ der Trainer seine Mannen auflaufen. Die Bürbacher offenbarten von Beginn an jedoch einige Unstimmigkeiten und eine in dieser Saison noch nicht gesehene Nervosität, die eiskalt bestraft wurde: keine zehn Minuten dauerte es, da fiel das 0:1 nach einem unglücklich verursachten Handelfmeter. Auch dem Auslöser des erneuten Rückstands ging eine Fehlerkette voraus, die sich vor allem die Defensive ankreiden lassen muss. Was die Offensive aber gewiss nicht in einem besseren Licht erscheinen lässt: Zu wenig Durchschlagskraft, zu wenige Abschlüsse, zu egoistisch, zu verspielt – die sonst so spielstarke Angriffsreihe bekleckerte sich wahrlich nicht mit Ruhm. Die zwei Tore durch Danny und Stefan Ludwig fielen auch jeweils nach Fehlern der Giersberger im Defensivverbund samt Torwart. Das umjubelte 3:2 der Senderboys fiel dann nach einem einfachen Ballverlust der Offensive und naivem Abwehrverhalten der Defensivreihe, also symptomatisch für die schwächste Saisonleistung Bürbachs.
Fehleranalyse:
Während die Partie vor allem spielerisch alles andere als ansehnlich war, so konnte man auf Seiten der Giersberger immerhin die Kampfeslust und den Derbysieg-Hunger nicht absprechen. Die Bürwer Dritte fand zu keinem Zeitpunkt die absolute Kontrolle im Mittelfeld – Rumschi und Bene rissen das Spiel zwar an sich, fanden dann jedoch oft keine Anspielmöglichkeiten; Die Abwehr zeigte sich oft desorientiert – hier muss man der Viererkette allerdings zu Gute halten, dass die Formation als ein aus der Not entstandenes Experiment zu verstehen ist, dass in dieser Formation wohl nie wieder zusammenfinden wird: Hoffi als gelernter 6er, Jule aus der Zwoten monatelang ohne Spielpraxis, Lennart mit Pflichtspieldebüt. Stets bemüht um mehr Ruhe und Sicherheit, haben sich eben auch noch nie vier Mannen getroffen und stellten von heute auf morgen das Traumquartett der Verteidiger dar. Die Außen, besetzt mit Danny und Sofien, konnten selten Einfluss aufs Spiel nehmen; die Spritzigkeit fehlte hier vor allem. Ludwig und Nussy bekamen in der Spitze zwar viele Bälle, hielten den Ball aber oft einen Tick zu lange oder trafen die falschen Entscheidungen. Vor allem Nussy findet irgendwie zur Zeit nicht die richtige Bürste, um sich die Scheiße vom Schuh abzukratzen.
Sei es drum – Die Giersberger gewannen nicht schön, aber mit Moral und Kämpferherz. Bürbach hingegen fand nach individuellen Fehlern nicht den Zusammenhalt und den absoluten Willen, das Ruder an sich zu reißen und mit drei Punkten nach Hause zu fahren. Da dieser Zustand das erste Mal in dieser Saison in Kraft trat, kann man von einer trainingsintensiven Woche ausgehen. Gegen Neunkirchen am kommenden Sonntag wird es gewiss nicht leichter; paradoxerweise zeigen die Bürwer gegen vermeintlich stärkere Teams meistens eine geschlossenere und konzentriertere Mannschaftsleistung.
Vielleicht sollte Coach Figges aber auch einfach mal aufhören, Cola zu trinken und auf Altbewährtes zurückgreifen. Denn wie wir alle wissen: Red Bull verleiht Flüüügel!
Verfasst von Daniel Wien