Das Dilemma mit der Offensivschwäche
TuS Eisern II – SpVg Bürbach III 4:1 (1:0)
„Wir werden auf keinen Fall chancenlos sein“, sagte Vertretungscoach Tim Hoffmann im Vorlauf zur Auswärtspartie gegen die Eiserner Zwote und vom Prinzip sollte er absolut Recht behalten. Gegen den Tabellenneunten entwickelte sich im ersten Durchgang eine Partie mit offenem Visier, bei der die Gastgeber aus Eisern zwar etwas mehr vom Spiel hatten und auch einen Ticken häufiger vor unserem Kasten auftauchten, sich aber beide Mannschaften von der Qualität der Torchancen her egalisierten.
So war es Keeper Kai, der eine brenzlige Eins gegen Eins Situation entschärfte, während 2. Mannschafts-Rookie Niklas, der sich bei einem Sololauf stark durchsetzte, aber an Schlussmann Daniel Brömsen scheiterte. Für die Bürwer ging es vorwiegend durch Standardsituation nach vorne. Flo, Niklas, Feige und Casi ackerten in vorderster Front und zogen eine Vielzahl von Eckbällen und Freistößen auf unsere Seite. Bei den mehrheitlich anständig ausgeführten Standards mangelte es aber schlicht oft an der zielstrebigen Bewegung zum Ball, sodass viele dieser Chancen verebbten. Exemplarisch für die Standardschwäche eine Szene aus der zweiten Halbzeit: Freistoß vom rechten Flügel, ausgeführt von Olic, der wunderbar am zweiten Pfosten herunterkommt aber Spieler XY steht dort etwas länger und wartet standhaft, bis ihm der Ball vermeintlich auf die Hirse fällt und vollführt sogar noch eine Einnick-Bewegung für den möglichen Kopfball, den die Eisener Defensive schon geklärt hatte.
Defensiv boten sich den Gastgebern zunächst Räume, da die Zuordnung im Zentrum eingangs noch nicht passte, dieses Problem wurde aber im fortlaufenden Spiel zunehmend besser gelöst. So wäre ein 0:0 sicherlich ein leistungsgerechtes Ergebnis zum Pausentee gewesen, aber wie so oft kam es anders. Bei einem handelsüblichen Zweikampf zwischen unserem Figges und einem Offensivakteur des Tus, bei dem beide den Arm leicht draußen hatten, setzte sich der Eiserner auf den Hosenboden, was Schiedsrichter Coban mit einem mehr als fragwürdigen Foulelfmeter ahndete. Tobias Kölsch nahm die Gelgenheit dankend an (37.).
Aus der Halbzeit kamen die Bürwer dann wie die berühmt berüchtigte Feuerwehr. Nur Sekunden nach Wiederanpfiff bot sich die Riesenchance für Captain Bene, doch im direkten Duell mit dem TuS Schlussmann spielten die Nerven nicht ganz mit. Die Partie spielte sich jetzt weitestgehend in der Hälfte der Hausherren ab. Das Bild war allerdings geprägt von vielen Freistößen und Ecken, die eben leider ungenutzt blieben. Eine große Chance bot sich noch für Flo, als Figges aus dem Gewühl im Strafraum zurücklegte, doch die Eiserner Defensive bekam noch ein Bein zur erneuten Ecke dazwischen.
Mitten in diese Druckhpase hinein fiel dann der vorentscheidende zweite Treffer. Ein Ball in unseren Strafraum wurde vorerst geklärt, das anschließende Kopfballduell allerdings verloren. Die Abwehr schon in der Vorwärtsbewegung wurde vom Ball in die Schnittstelle kalt erwischt, Max Thomas konnte vor Kai einschieben (65.). Die Bürbacher wollten sich aber nicht geschlagen geben und starteten weitere Offensivbemühungen. Dadurch boten sich den Hausherren natürlich vermehrt Räume zum Kontern. So auch in der 75. Minute. Die Bürwer hatten auf Abseits gespielt, aber Rosi hob die Abseitsstellung am Fünfmeterraum auf, sodass der Treffer von Fabian Schneider durchaus regulär war.
In der 80. Minute dann wenigstens ein kleiner Trost. Niklas, der wieder einen starken Eindruck hinterließ, drang abermals in den Strafraum ein und wurde dort von gleich zwei Gegenspielern hart angegangen. Aus unserer Sicht war zwar die erste Aktion elfmeterwürdig, aber der Unparteiische pfiff erst die Zweite, als der Gegenspieler Niklas auflaufen ließ. Figges setzte den Strafstoß sicher links unten in die Maschen, nachdem sich der gegnerische Torhüter frühzeitig in die Waagerechte begab.
Sieben Minuten später gab es dann den finalen Knockout. Aus eigenem Ballbesitz wurde schnell eine gefährliche Kontersituation, gleich drei unserer Spieler kamen nicht mehr hitnerher und auch wenn der Ball vor der Hereingabe von Außen bereits über die Torauslinie gerollt war, schaltete man hier wieder zu früh ab.
So blieb es bei einer Niederlage, die eigentlich zu hoch ausfällt, aber da wir derzeit einfach nicht in der Lage sind vorne unsere Chancen zu nutzen und dort in etwa so gefährlich sind wie ein Rauhaardackel im Nahkampf und hinten immer wieder viel zu leichte Fehler produzieren, schlägt am Ende die Fußball-Weisheit zu: Wer vorne die Dinger nichd machdd, wird hinden besdrafd.“ So hat heute auch der auf dem Jakobsweg wandelnde Amfi, der nicht vor Ort war, noch seine bürbachtypische Erwähnung gefunden.
Aufstellung:
Kai, Figges, Stefan, Robin, Felix, Bene, Olic, Bender, Feige, Niklas, Casi
Auswechslungen:
66. Rosi für Stefan
66. Zwirni für Casi
70. Hoffi für Feige