AFTER-Herbstfest Arbeitssieg in Elsoff
FC Ebenau – SpVg Bürbach 0:1 (0:0)
Das Spiel nach dem Herbstfest bringt schon immer eine besondere Note mit sich. Dass der eigentlich mit 15 Spielerinnen für eine Auswärtspartie erfreulich breite Kader noch am Sonntag Morgen auf 12 schmolz, lag zwar nicht nur an unserem Vereinsfest, doch es hatte so seine Spuren in den Gesichtern und Mägen hinterlassen.
Die Reise an die hessische Landesgrenze war dennoch amüsant, wenn auch von „Hindernissen geprägt“ In Dreis-Tiefenbach dampfte die Straße, Teerarbeiten wurden durchgeführt, die Ortsdurchfahrt war voll gesperrt. Das wandelnde Navigationssystem Kirsten Herrmann gab deshalb eine alternative Route über Deuz, die Siegquelle und die berühmt berüchtigte Benfe vor.
Dass es während dieser Odyssee durch böhmische Dörfer nicht im weißen Bus dampfte, ist rückblickend ein Wunder. Eingleitet von Yvonnes noch recht unzusammenhängenden Worten: „Leute, hier ist doch was im Bus“ fand ein deftiger Darmwind seinen Weg durch den gesamten Innenraum. Das derbe Ding musste erstmal von der Frischluft weggeweht, beziehungsweise von Sandra weggequasselt werden.
So schlägt sich aber wunderbar der Bogen zum kleinen Wittgensteiner Dorf Rinthe, dessen kultureller Höhepunkt der dampfende Misthaufen auf der rechten Seite am Ortsausgang darstellt. Unsere Kirsten, wusste hier mit einem Spruch über eine leicht zu habende Dorfmatratze zu erheitern: „Hast Du Druck auf der Flinte, geh zur Melli aus der Rinthe“.
Genug des Spaßes, vor der Flinte hatten die Mädels dann in Elsoff den FC Ebenaum, punktgleich einen Platz hinter uns rangierend. Die Wetter und Platzverhältnisse kündigten schon kein Spiel für Fußballästheten an und so stellten wir uns auf ein Kampfspiel ein und stellten ob der knappen Personallage auf Dreierkette und zwei Sturmspitzen um.
In spielerischer Hinsicht, das können wir ohne Arroganz sagen, waren wir dem FCE in allen Belangen überlegen, allerdings fightete die junge und eher klein gewachsene Mannschaft von Dirk Hüster um jeden Ball und gewann die Mehrheit aller Luftduelle, Richtig zwingend nach vorne ging es bei uns selten, da wir noch viel zu langsam herausrückten, das Herbstfest hing wohl noch in den Gebeinen. Die beste Chance lag dennoch auf unserer Seite. Nach einer Ecke von rechts war es Tina, die am Fünfmeterraum mit ihrem Abschluss an Laura Immel im Kasten scheiterte.
Den größeren Willen, die Partie für sich zu entscheiden, demonstrierten aber im ersten Durchgang die Gastgeberinnen, denen allerdings die ganz klare Torchance fehlte. Dementsprechend wurde in der Halbzeitpause verdeutlicht, dass wir hier nur als Sieger vom Platz gehen können, wenn sich alle zwölf Spielerinnen in den Zweikämpfen zu einer Leistungssteigerung aufschwingen würden.
Das machten unsere Mädels dann auch und entfachten in der zweiten Halbzeit immer stärker werdenden Druck auf das gegnerische Tor. Die Folge waren viele gute Chancen durch Sarah W, Tina und man glaube es kaum, fast sogar Pole.die allerdings am Ball vorbei rauschte. Ihr großer Aufritt sollte noch folgen. Unser Powerplay wurde in der 80. Minute dann endlich belohnt.
Hoher Ball in den Strafraum, Mira Lauber nimmt den Ball an, kann ihn aber nicht richtig kontrollieren oder klären, Sarah A setzt sofort nach, erkämpft sich den Ball zurück und hebt den Ball dann über alle hinweg in den langen Winkel. Der Treffer tat uns gut, kurz danach hätte das 2:0 folgen können/müssen. Sarah W verzog nach einem Sololauf knapp am linken Winkel vorbei, und wieder Sarah A., ganz toll von Tina mit einem flachen Ball durch die Gassse in Szene gesetzt, traft den Ball mit links nicht optimal.
In den letzten fünf Minuten drückte der FC E dann nochmal auf den Ausgleich, aber unsere Mannschaft warf sich mit Bravour in jeden Zweikampf oder Ball. Um das Spiel dann noch etwas spannender zu gestalten, schreiben wir etwa die 86. Spielminute. Der Ball liegt im Seitenaus, es folgt ein Fairplay-Einwurf der Hausdamen. Das runde Leder wird sportlich fair zurückgeworfen, was macht unser geistesabwesender Pole?
Fängt den Ball! Mit der Hand! Im Strafraum! Die Proteste der Ebenauerinnen und des aufgebrachten Co-Trainers waren mehr als berechtigt. Schiedsrichter Burkhard Stüve ließ Gnade vor Recht ergehen, offenbar hatte er Frau Kula auch mal tief in die Augen geblickt und ihre Verfassung erkannt. (Für alle, die die Situation nicht mit eigenen Augen gesehen haben, Tina beherrscht die perfekte Immitation. Eine Darbietung erfolgt in der Trainingswoche)
In den letzten Minuten verteidigten unsere Damen dann noch In Unterzahl, nachdem Tanja, die viel einsteckte und zusammen defensiv mit Lara und Jenni eine saubere Leistung abrief, vom Platz musste.
Zu zehnt ließen wir dann keine gefährliche Chance mehr zu. Wichtig, dass Jenni in der Nachspielzeit noch den Schussversuch von Ilka Weber zur Ecke abblockte, wichtig dass Tina stark nach hinten arbeitete, wichtig, dass alle den Ernst der Lage erkannten und das Verteidigen geschlossen als Team lösten. So stand unter dem Strich ein aufgrund der zweiten Hälfte verdienter, wenngleich auch knapper Auswärtssieg, mit etwas Dusel ob der Handball-Künste von Pole Superstar.
So ein Spiel muss man einfach mal gewinnen.
Zum Abschluss gab es einen Aufheiterungs-Selfie für unsere Mary. Jedem Absturz folgt die Auferstehung 😉
Aufstellung: Ena, Lara, Jenni, Tanja, Yvonne, Sandra, Pole, Sarah W, Sarah A, Tina, Kirsten (65. Leonie)