Schmerzhafte Niederlage – Schmerzhafter Tag
Der Spitzenreiter und spätestens jetzt wohl sichere Meister FC Iserlohn war zu Gast am Galgenberg. Von den gerade einmal zwei Niederlagen konnten unsere Mädels dem Klassenprimus auswärts eine 1:2 Niederlage beifügen und auch heute nahmen wir uns vor, den Tabellenersten nach Kräften zu ärgern.
Da neben Libero A JG (Muskelfaserriss) auch Libero B Steffi (Magen-Darm) kurzfristig ausfiel, musste mit Tina ein wichtiger Offensivfaktor geopfert werden. Die Vorfreude war daher gerade bei ihr („Ich kann das nicht“) besonders groß, aber in der Partie unterstrich sie auf ungewohnter Position, warum sich Trainer SJ wenig um die Besetzung dieser Position sorgte.
Mit einer etwas defensiveren Formation und einem Vierer-Mittelfeld und Vreni als einziger Stoßstürmerin wurden vor allem die Meter ohne Ball und die Zweikämpfe in den Vordergrund gestellt, während heute Jenni und Yvonne mit der speziellen Personalbewachung der Sirenen beauftragt wurden. Die Mädels waren von Anfang an bereit, viele Wege in Kauf zu nehmen und viel einzustecken. Die Gäste vom FCI arbeiteten von Anfang an mit allen körperlichen Tricks vom Ellbogen, bis zu vermeintlich unauffälligen Tritten und so waren schon nach wenigen Minuten erste Handgemänge im Strafraum zu begutachten.
Wenn es gefährlich wurde, dann meisstens, weil wir die klare Linie nach vorne vernachlässigten. Das erste Gegentor entsprang allerdings einer Standardsituation. Abwehr-Bollwerk Pinar Yildirim zirkelte einen Freistoß knapp vor der linken Seitenauslinie aus etwa 22-23 Metern in den langen Winkel. Ena war da alles andere als schuldlos und ärgerte sich zurecht (13.).
Nur wenige Augenblicke später kamen die Bürwerinnen allerdings zum Ausgleich. Nach einem langen Ball in die Spitze setzte Jana die bullige Innenverteidigung des Tabellenführers unter Hochdruck und hatte den Geschwindigkeitsvorteil auf ihrer Seite. Dabei war der Defensivblock der Gäste keineswegs langsam unterwegs, musste aber erstmal ins Rollen kommen. (Ein Schelm, wer böses dabei denkt) Jana wurde jedenfalls im Strafraum klar gehalten und so einer 100%igen Torchance beraubt und der Elfmeterpfiff folgte dementsprechend zu Recht.
Nach einer kurzen – ja wer schießt denn jetzt – Diskussion übernahm Tina die Verantwortung und nagelte den Ball links unten in die Maschen. Die Torhüterin war zwar ebenfalls in die von ihr aus gesehen rechte Ecke abgetaucht, aber der war zu platziert. Der Führungstreffer tat unseren Reihen gut und kurze Zeit später war es erneut Pressing, dieses Mal im Verbund von Jana und Sarah A. der die gegnerische Defensive gehörig wackeln ließ. Auch wenn Iserlohn mehr vom Spiel hatte und dementsprechend das Spiel machte, so waren die Damen gut in den Zweikämpfen, arbeiteten enorm viel nach hinten und Verena zog in vorderster Front mit vollem Körpereinsatz viele entlastende Freistöße für unsere Farben.
In der 35. Spielminute gingen die Gäste erneut in Front, weil wir erneut versuchten spielerisch einen ruhigen Aufbau über die Defensive zu tätigen. Der Ball wurde unter Bedrängnis verloren und Lina Lüders drosch den Ball unter die Latte. So lagen wir zur Halbzeit knapp hinten, waren aber in Schlagdistanz . Kritikpunkte waren schwer zu finden. Offensiv war die Bewgung zu den Flugbällen nicht optimal und defensiv sollte ausschließlich klarer Hafer nach vorne gespielt werden. Die Defensive der Gäste offenbarte aber wie schon im Hinspiel Geschwindigkeitsdefizite. Allerdings waren sich alle einig, dass hier noch minimal ein Punkt drin sein müsste und so gingen unsere Frauen die zweite Halbzeit weiterhin kampfeslustig an.
Die Bürbacherinnen konnten sich auch offensiv etwas festsetzen und hatten mehrere Standardsituationen, bei denen die Bewegung zum Ball allerdings das Manko blieb. Mitten in diese gute Phase hinein sorgte die schwere Verletzung von Jasmin für einen mentalen und spielerischen Tiefschlag. Unser Junge, der als Teil der Viererreihe seit Wochen den willigsten Einsatz zeigte und ohne Kompromisse bis zum eigenen Strafraum verteidigte und auch mal bereit war auszuteilen verletzte sich nach einem Foulspiel an der Grundlinie folgenschwer. Kreuzbanriss, Meniskus und Außenband so die zerschmetternde Diagnose, die uns allen nachdrückliche Sorgenfalten in die Stirn meißelt. Das Foul war zwar nicht die Ursache, sehr wohl aber der Auslöser dieser für die Mannschaft unglaublich schmerzhaften Verletzung. Wir wünschen uns sehr, dass Du so schnell wie möglich wieder auf die Beine kommst, Junge!
Dass unser mittlerweile im Krankenhaus befindlicher Bomber (13 Tore) vom polnischen Gameboy-Dealer mit dem guten alten Bomberman versorgt wird, ist dann fast schon wieder lustig. Humor scheint auch die beste Lösung in dieser schwierigen Situation zu sein. Kirsten kam dann für Jasmin und wurde in den Sturm geworfen, doch der Schock über die Verletzung saß tief, wenngleich die Mädels den Tabellenführer weiterhin aufopferungsvoll verteidigten, auch wenn dabei die ein oder andere Spielerin kaum einen nennenswerten Ballbesitz verzeichnen durfte.
In der 72. Minute erhöhten die Gäste nach einem Eckball auf 3:1. Marie Rüthing wurde dort zu viel Platz gelassen und in den Schlussminuten schnürte Lüders noch zwei weitere Treffer (78./87.) gegen entkräftete Bürbacherinnen, die die letzten Minuten zu zehnt verbrachten, da Jana, die auch viel auf die Socken bekam mit einer Prellung nicht mehr weitermachen konnte.
Das Ergebnis ist natürlich frustrierend, dennoch hat die Mannschaft auch mit personellen Umstellungen und einer etwas anderen Formation über mehr als 70 Minuten gegen die eindeutig beste Mannschaft der Liga mehr als nur ein bisschen mitgehalten und Vorgaben gut eingehalten. Die letzten beiden Spiele wollen wir trotz der personell immer durchwachseneren Situation wieder positiv gestalten und die Saison so zu einem Ende bringen, mit dem sich alle zufrieden geben können.
Aufstellung: Ena, Tina, Lisa, Jenni, Yvonne, Sandra, Sarah A, Jana, Junge, Sarah W, Verena
Auswechslungen:
46. Kathrin für Lisa
65. Kirsten für Junge
Bank:
Lea