Damen reichen Berchum/Garenfeld das Wasser

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Damen reichen Berchum/Garenfeld das Wasser

SpVg Bürbach – SC Berchum/Garenfeld 3:1 (1:1)

Um den Bogen zu dem ersten Topspiel im Ligawettberwerb im Kalenderjahr 2017 zu spannen, beginnen wir ausnahmsweise mal morgens um 9 Uhr in Deutschland, genau gesagt am Galgenberg, als Coach SJ mit dem liebenswerten Frikadellen-Papst Peter „Buggi“ Bug die heilige Anlage aufschloss. Während der Bug die befürchtete Vorahnung schon mit Vorfreude ankündigte („Gleich gibts erstmal schön de Amigos“) erlaubte sich die gute Seele des Vereins zu früher Stunde doch einen altbackenen Scherz, als er auf halbem Weg zum Vereinsheim stehen blieb und sagte: „Scheiße Stefan, wir müssen ja noch bei Stöckers das Wasser holen“.

Gott sei Dank sind diese Zeiten Geschichte. Viel Wasser schwitzten unsere Spielerinnen dann bei erstmals fast schon sommerlichen Temperaturen, die die kurzen Hosen wirklich rechtfertigen, gegen den Tabellenfünften aus dem Hagener Raum aus. Nachdem der SC überraschend die erste Heimniederlage seit 2015 gegen den FC Ebenau einsteckte und unter der Woche im Pokalhalbfinale die Segel streichen musste, erwarteten wir einen wütenden Gegner, dem wir durch alternierende Pressing- und Konterphasen Einhalt gebieten wollten.

Personell stellte sich der Kader nach den Ausfällen von Lary, Betzi, JG und Tanjas Malleurlaub bei drei angeschlagenen Spielerinnen (Mary, Jenni und Sarah) nicht optimal zusammen, aber 13 Mädels bildeten ein Team und das war heute ausschlaggebend und da dürfen sich heute alle im positivsten Sinne angesprochen fühlen!

In der ersten Halbzeit fanden wir ganz gut in die Partie, wussten aus dem Zentrum immer wieder gute Bälle durch die Schnittstellen und auf die Außen zu verteilen und erspielten so erste Torannäherungen, schnell auch erste Hochkaräter. So war etwa nach guter Vorarbeit von Mary eigentlich der Torjubel schon auf allen Lippen, als Jana und Ali sich am zweiten Pfosten gegenseitig über den Haufen liefen. Exemplarisch für zwei weitere Großchancen von Sarah W und Ali hatten die Bürwerinnen das klare Chancenplus, aber der Ertrag fehlte. Da legst di schon mal nieder und daher kam es nicht von ungefähr, dass die Trainer SA und SJ bei der dritten vergebenen 100%igen Möglichkeit beide am Rand auf die Knie gingen, was von der Deuzer Reserve mit den Worten; „Habt ihr das einstudiert, sah voll synchron aus“ bedacht wurde.

Danach kamen die von Neu-Trainer Artur Passon gecoachten Gäste besser in die Begegnung, weil wir in der Mitte keinen guten Zugriff mehr fanden. So näherte sich Berchum peu a peu an unser Tor an, bis es im vierten Versuch passte und die mit viel Übersicht ausgestattete Franziska Krottner präzise rechts unten einschoss (35.).

Unseren Damen schmeckte der Rückstand gar nicht und so war es TIna, die nach einer Ecke von rechts aus der Nahdistanz wohl gutes Näschen bewies und den Ball mit dem Riechorgan an der Torhüterin zum hochverdienten Ausgleich vorbei mogelte (43.).

Wasser benötigten dann eher die Gäste, die den Schiedsrichter um eine Trinkpause im zweiten Durchgang baten, während unsere Spielerinnen teilweise in der Pause eher in der Sonne badeten. Der zweite Durchgang gehörte dann bis zur Trinkpause unseren Farben.  Wenn man den enorm lauffreudigen und zweikampfaktiven Mädels heute einen Vorwurf machen konnte, dann war es Chancenverwertung, sinnbildlich wieder ein ganz dickes Ding, als Jana frei am zweiten Pfosten nach einem mustergültigen Angriff den Ball nur noch ins Tor laufen musste, aber rechts über den Winkel verzog.

Der Führungstreffer fü uns fiel dann aber trotzdem. Wieder nach einer guten Ecke von Sandra fiel außen der Satz: „Die kommt so gut, da muss eigentlich nur irgendjemand ein Körperteil reinhalten“. Tina nutzte dieses Mal ihren Kopf für Saisontreffer Nr 9. Mittlerweile hatten wir gewechselt, für Ali kam nach hoffnungsvollem Startelf-Debut nach Australien-Abwesenheit dann die eigentlich kranke Sarah A, der Banfer Bulle Kirsten kam für die verletzte Vanessa, Tina besetzte die 10 für eine weite Anspielstation im Zentrum, demnach nur noch zwei Außenstürmer vorne.

Danach hatte die facettenreiche Begegnung ihre spannendste Phase, weil Berchum keinesfalls aufstecke und so entwickelte sich ein Spiel mit recht offenem Visier, in dem aber zunächst der SC die besseren und ganz klaren Gelegenheiten hatte. So hatten wir bei einem Lattenkracher Glück, Ena parierte danach zwei Mal übermenschlich, aber der Ausgleich wäre zu diesem Zeitpunkt verdient gewesen.

Letzendlich fiel dann aber doch in der 89. Minute der erlösende und ob des Chancenplus (bedenken wir nur die vermeintlichen Abseitsdinger) verdiente Siegtreffer, den Sandra zwar etwas glücklich unter Mithilfe von von Torhüterin Laura Rosenbaum erzielte, sich persönlich aber für eine blitzsaubere Woche belohnte. Fast, ja fast, hätte Kirsten dann auch noch zugestochen. Nach tollem Pass von Sandra in den Lauf war unser Cop schneller, legte sich den Ball jedoch einen Ticken zu weit vor, Schade, Schade – wir hätten es Dir von Herzen gegönnt, aber wie sagte sie selbst so schön: Ich finde mich langsam immer besser in die Stürmerrolle hinein. Es wäre auch echt schön gewesen.

Unter dem Strich stand nach einem guten Bezirksligaspiel ein knapp verdienter, aber extrem wichtiger Sieg unserer Mädels, der bei tollem Wetter viel Kraft gekostet hat. Eine komplett gute Woche hatten wir so auch lange nicht mehr, daher freut es uns umso mehr. Der erste kleine, aber wichtige Schritt in Richtung 2. Platz ist geglückt. Kompliment dennoch an Berchum, wir mussten richtig strampeln, um hier zu gewinnen und die offensive Qualität ist echt nicht von schlechten Eltern!

 

Zum Abschluss bleibt nur noch eine Frage; Wie bekommt man eigentlich die Scheiß Amigos wieder aus der Hirse? Richtig, mit jeder Menge Rauch auf dem Wasser

Das Ding haben die Mädels zusammen gerockt. Nach Ostern geht es zu den Sportfreunden. Dort müssen wir mit allen Wassern gewaschen sein;)

 

Aufstellung: Ena, Vanessa (65.), Kathrin, Yvonne, Sandra, Jenni, Tina, Sarah W, Marie, Jana, Ali (58. Sarah A.)