Damen lösen Mentalitätsfrage im zweiten Durchgang

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Damen lösen Mentalitätsfrage im zweiten Durchgang

SpVg Bürbach – RW Ostentrop/Schönholthausen 6:0 (1:0)

Das Aufeinandertreffen mit dem Tabellenschlusslicht Ostentrop/Schönholthausen wurde bereits im Voraus zur Pflichtaufgabe deklariert. Da der vierte Platz im Falle einer Niederlage gefährdet war, wollten sich unsere Damen hier keine Blöße geben und eine bessere Figur abgeben als beim mageren Hinspiel, dass 0:0 endete.

Trotz mehrerer personeller Ausfälle schlug sich die weiterhin erfreuliche Trainingsbeteiligung in einem 15 köpfigen Kader nieder.Gegen den Tabellenletzten liefen wir dann ohne etatmäßigen Libero auf, zudem bekam die ein oder andere Spielerin einen unverhofften Startelfeinsatz. Im ersten Durchgang entwickelte sich allerdings keine sonderlich ansehnliche Partie. Dies hatte mehrere Gründe. Wir schafften es zunächst nicht, die Gäste in die eigene Hälfte zu drängen, sodass sich ein offenes Spiel entwickelte, indem die Rot-Weissen sogar zunächst leichtes optisches Übergewicht hatten. Beide Teams neutralisierten sich aber vorerst auf überschaubarem Niveau.

Die Bürwerinnen ließen ihren Gegenspielerinnen zunächst phasenweise zu viel Raum und wirkten in den Bewegungen, gerade im Nachrücken bei Offensivaktionen noch etwas behäbig. Außerdem gestalteten sich unsere Angriffe noch als wenig variabel, da sie zunächst fast ausschließlich über die linke Seite vorgetragen wurden. In der Mitte oder auf dem rechten Flügel boten sich aber Räume. Nachdem die Gäste ihre stärkste Phase mit mehreren guten Angriffen nicht mit Erfolg krönen konnten, verlagerte sich das Spielgeschehen endlich mehr in die gegnerische Hälfte.

So war es Sarah W., die in der 20. Minute nach einem Konter mit einer feinen Einzelaktion den wichtigen, aber bis dato etwas schmeichelhaften Führungstreffer erzielte. In der Folge kamen unsere Mädels etwas besser in Schwung, doch es blieb bis zum Pausenpfiff noch eine wacklige Angelegenheit. In der Offensive fehlte es einfach an Duchschlagskraft und kreativen und variantenreichen Ideen. Die Fehler wurden jedoch in der Halbzeitansprache klar analysiert und so wurde die zweite Hälfte deutlich besser, vor allem, da alle Spielerin bereit waren bei erstmals warmen und leicht schwülen Temperaturen, deutlich mehr zu investieren und die Kritikpunkte toll annahmen und umsetzten.

Gerade im Hinblick auf die Belastung der letzten fünf Tage (Mittwoch Training, Donnerstag Pokalspiel und Freitag war auch nicht gerade ein lockeres Auslaufen) muss man hier ein großes Kompliment aussprechen. Die Mädels fighteten und ackerten sich geschlossen richtig in die Partie und dies wurde prompt mit der Spielkontrolle belohnt. Wie sagte unser verletzter Captain Tanja so schön: Leute, wer angreift, muss nicht verteidigen“. Die Hereinnahme von Ena im Feld machte sich bezahlt, sorgte sie doch vorne für Wirbel und wollte unbedingt das vorentscheidende 2:0 erzielen.

Der Treffer sollte zwar noch ein wenig auf sich warten, aber es zeichnete sich ab, dass unser zweites Tor nur eine Frage der Zeit sein sollte und so dauerte es bis zur 71. Spielminute, aber es lag schon in der Luft. Nach einer guten Afflerbach-Ecke stieg unsere etatmäßige Torfrau hoch und köpfte den Ball genau dorthin, wo massig Platz war, links oben ins Gebälk. Eine Torfrau mit ihrem dritten Saisontreffer. Ja, warum denn auch nicht 😀 Das Tor war ein Wirkungstreffer und löste die Ketten und der in der Kabinenansprache gefallene Satz: „Wenn wir einmal ins Rollen kommen, dann kann uns keiner aufhalten“, kam jetzt voll zum Tragen.

Die Bürwerinnen bekamen endgültig Oberwasser und ließen jetzt unnachlässig Angriff auf Angriff auf das Tor der Gäste rollen. So waren die Jubelschreie kaum verhallt, als es schon wieder klingelte, weil Sarah W ihren zweiten Treffer nachlegte (72.). Keine drei Minuten später belohnte sich dann Sarah A. nach überstandener Mandelentzündung für einen deutlich aktiveren zweiten Durchgang mit ihrem Treffer (75.) und servierte in der 86. Minute auch für ihre Namensvetterin am zweiten Pfosten mit einer sauberen Flanke aus dem Halbfeld, nachdem vor dem Tor noch Freund und Feind vorbeirauschten. Den Schlusspunkt setzte Tina, wie könnte es anders sein, mit einem platzierten Distanzschuss (88.) zum auch in der Höhe absolut verdienten 6:0. Das wir die letzten Minuten nach Vanessas roter Karte in Unterzahl agierten, verstärkt die starke Bilanz von 4 Toren in 18 Minuten nur noch mehr.

Die 24-flaschige Kartenstrafe nimmt die Mannschaft natürlich gerne entgegen. Kleiner Tipp: Der Junge trinkt gern Bomben 😉 Aber zurück zum Spiel. Neben den sechs Treffern, die gut für das Selbstvertrauen und das Torverhältnis waren, freuen wir uns natürlich über die gegentorlose Partie, für die sich die Abwehr mit den Sechsern in ungewohnter und wechselnder Zusammensetzung verantwortlich zeichnete. Steffi verrichtete bei ihrer Libero-Premiere einen durchweg zufriedenstellenden Job, Lea spielte sehr aufmerksam mit (und sackte so ihren zweiten Sieg im Bürwer Tor ein) und die Manndeckerin taten ihr Übriges. Am Ende steht hinten die null und vorne die Sechs.

Es bewahrheitete sich einmal mehr, dass nur das Kollektiv für den Erfolg Sorge tragen kann. Es ging aber heute hauptsächlich um die Mentalität mit schweren Beinen alles für den Sieg zu investieren. Wenn die Mannschaft diese Bereitschaft, sich selbst zu quälen, weiter zur Schau stellt und versucht auf die komplette Spielzeit zu übertragen, dann KÖNNEN die kommenden Wochen sehr erfolgreich werden. Wir tun in jedem Fall gut daran, jede Einheit und jedes Spiel so intensiv wie möglich als Vorbereitung auf die kommenden Knallerwochen mit Spielen gegen das komplette Oberhaus der Liga und dem Pokalfinale zu nutzen.

Aufstellung: Lea, Steffi, Jenni, Verena, Yvonne, Vanessa, Sarah A, Tina, Sarah W, Jana, Pole

Auswechslungen:

46. Ena für Verena
62. Sandra für Pole
72. Lisa für Jana

Bank: Kirsten