Erste Mannschaft beweist erneut Comeback-Qualitäten

Erste Mannschaft beweist erneut Comeback-Qualitäten

Nachdem bei den letzten beiden Auftritten das Ergebnis stimmte, wir aber – insbesondere mit der ersten Halbzeit – jeweils nicht wirklich mit unserer Leistung zufrieden sein konnten, wollten wir im dritten Anlauf  ab der ersten Minute überzeugen, um nicht erneut auf den konditionellen Einbruch des Gegners angewiesen zu sein.

Am vergangenen Sonntag stand also das Duell mit der Hickengrunder Zweitvertretung an. Wer die „Hicken“ nicht sofort mit den Attributen „eklig“ und „kampfstark“ in Verbindung bringt, hat den Siegerländer Kreisliga-Fußball nie geliebt. Dementsprechend stand uns keine einfache Aufgabe bevor.

Das oben genannte Vorhaben wurde aber schon nach drei Minuten zur Makulatur, als der Hickengrunder Stoßstürmer, die Kleiderschrank-Version eines Peter Crouch, einen hohen Ball überraschend filigran verarbeitete und daraufhin nicht mit letzter Konsequenz verteidigt wurde. Frei vor Stevie vollendete er in aller Seelenruhe zum 0:1. Die Reaktion des Torschützen fiel daraufhin - wie von Martin Ferger mehrmals angemerkt - auffallend zurückhaltend und emotionslos aus, sodass nicht unbedingt davon auszugehen ist, dass die Hickengrunder Spielerverträge eine Torprämie enthalten.

In der Folge kamen wir besser ins Spiel, erzeugten aber hauptsächlich Torgefahr nach Standards. Ein Lattenschuss von Sven, ein Kopfball von Daniel und ein Freistoß von Torja sind hier zu nennen. Das 1:1 schien dennoch nur eine Frage der Zeit zu sein, bevor der Hickengrunder Leuchtturm in der 33. Minute mit einem feinen Hackentrick in Szene gesetzt wurde und aus 16 Metern die Führung ausbaute.

Es ging also mit einem ernüchternden 0:2 in die Pause, obwohl dieses Ergebnis durchaus als Karikatur des Spielverlaufs bezeichnet werden kann. In dem Wissen, gegen Wilden im Pokal schon ein Spiel gedreht zu haben, blieben wir positiv und nahmen zwei personelle Veränderungen vor: Ferger und Muha kamen für Berkay und Nico.

Nach 55 Minuten erzielten wir dann den wichtigen Anschlusstreffer. Roadrunner Pablo setzte sich erst gegen seinen Gegenspieler und anschließend gegen den Torwart durch, bevor er mit links zum 1:2 ins verwaiste Tor einschob. Der Verfasser dieses Berichts konnte die Entstehung des Tores leider nicht beobachten, aber wenn man Svens wiederholten Ausführungen nach dem Spiel Glauben schenken darf, ging dem Ball auf Pablo eine raffinierte Finte Svens voraus, die an dieser Stelle nicht verschwiegen werden soll.

In der 60. Minute kam Marvin für Sven ins Spiel, obwohl dieser Wechsel schon wenige Minuten später verletzungsbedingt rückgängig gemacht werden musste. In der 67. Minute erzielten wir dann den umjubelten Ausgleichstreffer, indem Muha eine Ecke direkt verwandelte. Die Mehrheit der Aktien an diesem Tor hält allerdings der Hickengrunder Torwart, wobei der tückische Ball von Muha natürlich auch gewürdigt werden muss. Das Wechselkontingent wurde denn in der 80. Minute durch die Einwechslung von Max für Flo erschöpft.  

Die logische Konsequenz des Spielverlaufs wäre eigentlich der zeitnahe Führungstreffer aus Bürbacher Sicht gewesen, aber das Drehbuch dieses Spiels sah noch eine weitere Wendung vor: In der 85. Minute erzielte Hickengrund  durch einen gefühlvollen Schlenzer aus 16 Metern aus dem Nichts das 3:2. Zu einer Corona-Infektion kann es in dieser Szene aufgrund des Sicherheitsabstands zum Torschützen nicht gekommen sein.

Doch die Bürbacher Elf steckte nicht auf und drängte, angefeuert vom 12. Mann Michael Schmidt, dessen Rolle an diejenige vom verletzten Cristiano Ronaldo im EM-Finale von 2016 erinnerte, auf den erneuten Ausgleich, der sich eine Minute später ereignen sollte. Nach einem hohen Ball hatte der Hickengrunder Torwart die GPS-Koordinaten erneut falsch eingestellt und klärte einen Ball nur unzureichend zu dem 20 Meter vor dem Tor stehenden Martin Ferger. In bester Professor-Manier nahm er sich zwei Sekunden Zeit, um die ideale Flugkurve des Balles zu berechnen und vollendete anschließend mit Gefühl zum 3:3. Doch damit gaben wir uns nicht zufrieden, da nun auch noch der Siegtreffer her sollte. Dieser ließ nicht lange auf sich warten: Kapitän Seibel verwandelte eine gefühlvolle Freistoßflanke von Muha per Kopf zum 4:3 und stellte u.a. die Stimmbänder von Michael „Ronaldo“ Schmidt auf eine weitere Zerreißprobe.

Der Siegtreffer sollte das letzte Kapitel des kuriosen Spiels bleiben. Was bleibt ansonsten von diesem turbulenten Spiel? Neben den 3 Punkten zunächst einmal die Erkenntnis, dass die Mentalität der Mannschaft mehr als intakt ist. Dennoch sollten wir uns nicht darauf verlassen, dass eine erfolgreiche Aufholjagd zukünftig an der Tagesordnung ist und uns vielmehr darauf besinnen, unsere Stärken von Anfang an auf den Platz zu bekommen.

Wir bedanken uns für die Unterstützung von außen. Kommenden Sonntag treten wir um 15 Uhr beim SSV Sohlbach-Buchen an.

Bürbach: Knoop, Ruhr,  Seidel, Tenji, Wilhelm, Simic, Jahnke, Laube Garbe, Alpers, Atmis

Bank: Ferger (46. für Atmis), Kolb (61. für Alpers/ 70. Alpers für Kolb), Shabanaj, (46. für Laube), Meyer (80. für Garbe), Maßmeier, Berchner

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