Damen mit reifer, aber vor dem Tor steifer Leistung

Damen mit reifer, aber vor dem Tor steifer Leistung

Endspielwochen für unsere Ladies, nachdem die Spielanlage in Reiste schon in Phasen immer wieder durchblitzte, rief das Trainerduo SJ&SA die Mädels dazu auf, genau dort die Feder anzusetzen und diese Leistung zu steigern und zu konservieren. Gegen den zuletzt wundertütigen "Opel der Bezirksliga", FC Ebenau musste für die Damen schon ein Sieg her, um die Chancen auf den 2 Tabellenplatz weiter zu wahren.

Mit offensiver Ausrichtung gingen unsere Farben daher erneut in die Partie, fanden sofort die defensive Zuordnung und spielte Ebenau in der gegnerischen Hälfte umgehend fest. Spielerisch war das schon sehr ansprechend, was unsere Bürwerinnen da zeigten, der Ball lief gut, anfangs noch recht breit gestreut, später dann vermehrt über die von Tanja und Sandra mit tollem Kombinationsfußball bespielten rechten Flügel. Allerdings machten unsere PinkLadies es sich selbst immer wieder etwas zu eng und scheiterten um die Box herum.

Abschlüsse gab es dann aber doch eine ganze Hand voll. Sandra fasste sich drei Mal direkt vom Strafraum ein Herz, zielte aber nicht genau genug, Tina hatte mit einem präzisen Lattenkracher Pech, Sarah W vergab den Abpraller und dann ertönte ja auch noch ein Pfiff aus der Pfeife von Schiedsrichter Witali Voss (hküeWidSw, diese Abkürzung ist beim Verfasser dieser Zeilen zu erfragen), Tina hatte sich höchst theatralisch im Strafraum fallen lassen, hatte sie wohl von einer gewissen Pia Hofius abgeschaut. Nie und nimmer ein Foulelfmeter, mit viel Wohlwollen gut herausgeholt, aber immerhin kehrt mal eine gewisse Dreckigkeit auf das Feld, der Regenguss wusch ja eh alles rein.

Fast schon symptomatisch für unsere Abschlussschwäche in dieser Saison, aber auch vielleicht auch Schicksal, trat Tina selbst an und setzte den Strafstoß vom Punkt zentral auf Schlussfrau Laura Immel, wie sie hinterher sagte: „Ich weiß auch nicht, warum ich den so behindert geschossen habe. Tut mir leid Leute!". Die Ebenauerinnen hatten offensiv nur ganz wenig hinzuzusetzen, da unsere Defensive um Libero SuckerPunch, Tanja und Lara, aber auch Yvonne und Sarah A stark nach hinten arbeitete.

Tanja, die Jung-Talent Karla Mengel bestenfalls auf die stille Treppe verwies, erfüllte ihre Ansage („Die schießt heute -2 Tore) abermals mit Bravour, Ilka Weber war bei Lara bereits zum dritten Mal in einem Jahr aufgehoben wie in Vadda Abrahams Schoß und Vanessa zeigte erneut, dass sie weit mehr sein kann als ein Pöhler. So hatte Ebenau aus dem Spiel heraus in 90 Minuten nur diese eine Chance nach einer Flanke vom rechten Flügel, die jedoch neben das Tor geningelt wurde, sonst einen Freistoß, nachdem Tanja eigentlich den Ball sauber stoppte und drei Eckbällen, bei denen wir nicht immer ganz sattelfest aussahen.

So hielt das Halbzeitfazit nur einen Makel bereit: Das Ergebnis von 0:0 war alles andere als leistungsgerecht und viel zu wenig für unseren Aufwand. Nach der Halbzeit drehten die Mädels das Geschehen aber dann schnell zu unseren Gunsten. Die Hereinnahme von Rahel für die bemühte aber glücklos agierende Jana machte sich dann bezahlt. Mit einem Pass aus dem Zentrum heraus fand unsere  Ibererin Tina am Strafraum, die aus leicht abseitsverdächtiger Position (es waren so 2-3 Meter, Sandra kam neben Schiedsrichter Voos gar nicht mehr aus dem Lachen heraus und gackerte neben dem Unparteiischen „Klarer geht es ja kaum") auf Immel marschierte und ihr mit der langen Ecke keine Chance ließ - kläglicher Elfmeter ausgebügelt (51.).

Danach war wieder Rahél beteiligt, als sie einen hohen Ball mit dem Hinterkopf verlängerte, Sandra über außen in die Mitte spielte und Yvonne den Ball mit Vehemenz über die Linie mauschelte (58.) Noch kurz ein Wort zum Thema Kopfbälle, wir lieben es generell, wenn Trainingsinhalte umgesetzt werden, aber das Kopfballverhalten in den letzten Wochen ist fast auf Horst Hrubesch-Niveau - einfach weiter so!

Mit dem 2:0 im Rücken wurde dann Tina geschont, für sie kam Ali, zuvor hatte Kathrin das Feld für die erneut mit Knieproblemen geplagte Jana betreten. Schluffi erfreute die Mannschaft nicht nur mit der Zahlung von Geldern für die Mannschaftsfahrt sondern auch einer wirklich guten Leistung auf dem linken Flügel. Fast hätte sie sich dafür soger mit einem Treffer belohnt, schoss aber knapp neben den rechten Pfosten. Ähnlich erging es dann auch der im ersten Durchgang auffälligen Marie, die den Ball sogar noch stoppte, aber dann auf der anderen Seite vorbei schlenderte.

Es waren nicht die einzigen Möglichkeiten gegen eine Ebenauer-Mannschaft, die offensiv im zweiten Durchgang fast wirkungslos blieb und so ließ sich wie so oft der gefrustete Co-Trainer Weber wie schon im Hinspiel auf einen netten Plausch mit Coach SJ am Seitenrand ein. Vielleicht lernt man auf dieser Seite ja auch, mit dem eigenen Frust erwachsener umzugehen, statt einen unnötigen Schauplatz aufzumachen. Wäre, so hört man, auch im Sinne der eigenen Mannschaft.

Auslöser war eine von zwei höchst fragwürdigen Schiedsrichter-Entscheidungen. Für die Verhältnisse von Schiedsrichter Voos, der selten auf beide Seiten einen guten Tag erwischt, war es fast schon eine souveräne Spielleitung, aber dennoch waren zwei recht deutliche Fehlentscheidungen in Form eines klar hör- und sehbaren Eckballs für unsere Farben, der als Abstoß gewertet wurde und einem von Ebenau-Betreuer Schwanna für unsere Farben angezeigten Einwurf (mehr Ehrlichkeit geht ja an dieser Stelle nicht), den der Schiedsrichter dennoch für Ebenau gab, beide Situationen keineswegs spielentscheidend, aber halt selbst über 100 Meter gut zu erkennen.

Die wohl kurioseste Entscheidung ging dann aber zu Lasten von Sarah A's Haarspangen, die der Referee mit den Worten: „Nehmen Sie bitte das Metall raus" gerne entfernt sehen wollte. Gut, dass auf dem Platz sonst keine der FRAUEN Haarspangen trug. Demnächst alle mit Haarnetz oder Glatze, besser ist das.

Am Ende stand ein völlig ungefährdeter, in der Höhe aber viel zu niedriger Heimsieg, ein 5:0, 6:0 wäre dem Spielverlauf viel eher gerecht geworden und der einzige Vorwurf lautet gen Chancenverwertung. So war es zwar vom Ergebnis auch für das anwesende Quartett von Fortuna-Spielerinnen kein Ausrufezeichen, von der spielerischen Leistung her aber allemal.

 

Derby, wir kommen!!! Da brauchen wir dann jede Menge Feuer

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